Chinesisch-Deutsches Zentrum für Erneuerbare Energien vereinbart
Im Jahr 2020 werden in China rund 800 Millionen Menschen in Städten leben. Eine Herausforderung für die Energieversorgung. China und Deutschland wollen daher zukünftig noch stärker bei der Entwicklung klimaschonender Groß- und Megastädte zusammenarbeiten. Geplant sind unter anderem die Definition von Planungskriterien, die Realisierung von Pilotprojekten und die Verstärkung des Austauschs zwischen Städten, Politiker/innen, Unternehmer/innen und Wissenschaftler/innen.
Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) hat die von Bundesbauminister Peter Ramsauer und dem chinesischen Bauminister Jiang Weixin bei den ersten gemeinsamen Regierungskonsultationen unterzeichnete Vereinbarung initiiert und vorbereitet. Sie wird an der Umsetzung maßgeblich beteiligt werden. In einer weiteren Absichtserklärung vereinbarten die dena und die China Renewable Energy Society (CRES) die Gründung eines Chinesisch-Deutschen Zentrums für Erneuerbare Energien.
„Wer das globale Klima schützen will, der muss sich mit Chinas Megastädten beschäftigen. Das gleiche gilt für deutsche Unternehmen, die mit Energieeffizienztechnologien auf dem internationalen Markt Erfolg haben wollen“, betonte Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, anlässlich der Unterzeichnung der Absichtserklärung in Berlin.
„Im Jahr 2020 werden in China rund 800 Millionen Menschen in Städten leben, allein in Shanghai sind es schon heute über 18 Millionen. Es ist eine große Herausforderung, diesen Menschen einen möglichst komfortablen aber auch energie- und ressourcenschonenden Zugang zu Wohnraum, Wärme, Klimatisierung, Strom Wasser und Mobilität zu verschaffen. China und Deutschland können hier bereits auf gute Zusammenarbeit aufbauen und voneinander profitieren“, so Kohler.
Als nächstes werden beide Seiten ein Arbeitsprogramm aufstellen, einen hochrangigen Beirat und eine gemeinsame Arbeitsgruppe einsetzen, zwei chinesische Pilotstädte benennen sowie Unterstützer und Projektpartner in Deutschland und China gewinnen.
Die Kooperation vertiefe und erweitere die langjährige Zusammenarbeit im Themenbereich „Energieeffizienz in Gebäuden“, in deren Rahmen im letzten Jahr unter anderem eine Studie zur Übertragbarkeit von hocheffizienten Bauweisen im Neubau auf den chinesischen Markt erstellt und der Bau der energieeffizientesten Schule Chinas in der Stadt Mianyang begleitet wurde, heißt es in einer Pressemitteilung.
Als weitere Pilotprojekte für energieeffizientes Bauen in China koordiniert die dena zur Zeit den Bau eines Wohnquartiers in der Stadt Harbin und eines Wohnhochhauses in der Stadt Qinhuangdao.
Das Chinesisch-Deutsche Zentrum für Erneuerbare Energien soll bis Ende 2011 mit Sitz in Peking und Berlin eingerichtet werden. Das Zentrum wird unter anderem die Energiepolitik der beiden Länder vergleichend zur Diskussion stellen, den für die Integration der erneuerbaren Energien in China nötigen Ausbau der Energieinfrastruktur untersuchen, das Potenzial für die Nutzung von Bioenergie in China abschätzen und entsprechende Pilotprojekte entwickeln.
Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)
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