Dreiste Photovoltaik-Diebe gefasst
Photovoltaik-Module und dazugehörige Wechselrichter im Wert von mindestens 200.000 Euro hat eine Diebesbande über Monate hinweg in den Landkreisen Ostalb und Schwäbisch Hall gestohlen. Der Polizei gingen jetzt ein 33-Jähriger und seine beiden Helfer ins Netz. Der Drahtzieher hat nach Angaben der Ermittler selbst eine Firma und installiert Photovoltaik Anlagen. Die Module wurden nicht nur fachmännisch abgebaut, sondern gleich auf 17 Baustellen in Süddeutschland wieder eingebaut.
Im Zuge äußerst umfangreicher Ermittlungen konnte die Kriminalpolizei Ellwangen in enger Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei Crailsheim und dem Polizeirevier Ellwangen die Bandenmitglieder ermitteln, die offensichtlich bundesweit Diebstähle teilweise ganzer Photovoltaik Anlagen beging, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei Aalen (Ostalbkreis).
Drahtzieher ist nach derzeitigem Sachstand ein 33 Jahre alter bosnischer Staatsangehöriger, welcher auch im Verdacht steht, die geeignet erscheinenden Objekte ausbaldowert zu haben. Die Diebstähle selbst wurden dann wohl meist von seinen zwei Mittätern ausgeführt.
Der hauptverdächtige 33-Jährige ist nach Angaben der Polizei selbst Inhaber einer Firma, die den Einbau solcher Anlagen durchführt und so haben die Diebe die Anlagen auf dem einen Dach illegal aber fachmännisch abgebaut und auf dem anderen Dach bei gutgläubigen Bauherrn, bevorzugt auf Baustellen in Nordwürttemberg und Nordbayern wieder eingebaut.
Ausgangspunkt für die gezielten Ermittlungen in Richtung der nun aufgedeckten Bande war der Diebstahl von 97 Photovoltaik Modulen im Wert von zirka 50.000 Euro im Bereich Ellwangen-Haisterhofen am 21./22. April dieses Jahres. Den ersten konkreten Ermittlungsansatz für die Polizei brachte ein Zeugenhinweis.
Nach einem Aufruf in der örtlichen Presse erinnerte sich ein aufmerksamer Passant an einen Pkw, dessen Insassen sich das später heimgesuchte Dach angeschaut hatten. Auf diesem Hinweis fußten danach umfangreiche Ermittlungen nach dem beobachteten Pkw. Bereits hier musste Stück für Stück ein Puzzle zusammengesetzt werden, doch der Aufwand sollte sich lohnen, denn das Fahrzeug konnte ermittelt werden und dadurch kam der spätere Hauptverdächtige in den Fokus der polizeilichen Ermittlungen. Weitere Recherchen im Umfeld des Haupttäters erbrachten inzwischen konkrete Verdachtsmomente gegen zwei weitere Personen.
Nach einem Antrag der Staatsanwaltschaft Ellwangen erließ das zuständige Amtsgericht den Beschluss, die Wohnungen der Tatverdächtigen, sowie Geschäftsräume zu durchsuchen. Tatsächlich konnten dabei gefundene Wechselrichter verschiedenen Diebstählen zugeordnet werden. So können dieser Tätergruppe bereits Diebstähle in Jagstzell, Obersontheim, Bühlertann, Feuchtwangen, Rothenburg, aber auch in Hessen und Nordrheinwestfalen und eben der Diebstahl in Ellwangen-Haisterhofen nachgewiesen werden.
Das Diebesgut wurde fast komplett zum einen auf diversen Baustellen vor allem in Süddeutschland wieder eingebaut, bislang sind 17 solcher Baustellen ermittelt worden, zum anderen wohl ins Ausland verschoben, wo der Hauptverdächtige an einer weiteren Firma beteiligt ist.
Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen werden nach Angaben der Polizei noch einige Zeit in Anspruch nehmen, unter anderem werden derzeit durch die Ermittler eine Vielzahl von Baustellen überprüft, bei denen der Verdacht besteht, dass dort gestohlene Module und Wechselrichter installiert wurden.
Quelle: Polizei Aalen
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