CENTROSOLAR gründet mit Qimonda AG Gemeinschaftsunternehmen zur Solarzellen-Produktion
Die CENTROSOLAR Group AG (München) hat gestern mit der Qimonda AG ein Gemeinschaftsunternehmen zur Produktion von kristallinen Solarzellen gegründet. Die Fabrik wird nahe Porto (Portugal), direkt neben einer bestehenden Qimonda Halbleiterfabrik, errichtet. Ende 2009 soll das neue Werk mit einer Jahreskapazität von zirka 100 MWp die Zellproduktion aufnehmen und etwa 150 Mitarbeiter beschäftigen, heißt es in einer Pressemitteilung. CENTROSOLAR sichere sich mit diesem Investment zirka 25 Prozent (rund 50 MWp) des jährlichen Zellenbedarfs für seine Solarmodulwerke zu wesentlich günstigeren Einkaufsbedingungen als bei vergleichbaren Langfrist-Lieferverträgen mit Zellenproduzenten.
Mit dem neuen Gemeinschaftsunternehmen sei die Basisbeschaffung für das dynamisch wachsende, eher langfristig angelegte Projektgeschäft für Industriedächer abgesichert, heißt es in einer Pressemitteilung weiter. Die flexible Zellenbeschaffungsstrategie von Centrosolar für das Geschäft mit Solardachanlagen für Privathaushalte bleibe weiter auf unterschiedliche Bezugsquellen ausgelegt. Centrosolar werde die Zusammenarbeit mit bestehenden Zellenlieferanten sogar noch weiter ausbauen. Auch soll zur Realisierung zusätzlichen Wachstums die Kapazität des gemeinsamen Solarzellenwerks weiter ausgebaut werden.
Das gemeinsame Unternehmen will sich das umfangreiche Know-How von Qimonda im Bereich der kristallinen Siliziumtechnologie für alle relevanten Prozessstufen zunutze machen. Nach der vollständigen Inbetriebnahme der Produktionslinien sollen Solarzellen mit Wirkungsgraden von mehr als 16 Prozent die Fabrik verlassen. Der Optimierung der elektrischen Zelleneffizienz werde zukünftig eine maßgebliche Rolle bei der kontinuierlichen Kostenoptimierung von Fotovoltaik Komplettsystemen zukommen, so die Centrosolar. Mit ihrem ausgeprägten F&E Potenzial und ihren einschlägigen Erfahrungen für eine kosteneffiziente Massenproduktion von Silizium basierten Qualitätsprodukten habe Qimonda eindeutige Wettbewerbsvorteile, um Zelleneffizienzfortschritte schneller als traditionelle Zellenhersteller voranzutreiben und umzusetzen.
Außerdem werde Qimonda seine langjährigen Kontakte zu Silizium-Lieferanten sowie das aus der eigenen DRAM Fertigung verfügbare Silizium-Rücklaufmaterial einsetzen, um Silizium-Lieferverträge mit attraktiven Konditionen auszuhandeln. Die Belieferung mit Silizium Wafern für die erste Kapazitätsstufe des neuen Zellenwerkes ist durch einen Vertrag mit dem Unternehmen LDK sicher gestellt, so Centrosolar. Das Produktionsunternehmen wird eigenen Angaben zufolge über 5 Jahre insgesamt 540 MWp Solarwafer von dem führenden, chinesischen Waferproduzenten LDK Solar Co. Ltd. beziehen. Der Vertrag zwischen Qimonda und LDK sieht auch vor, dass LDK aus der Halbleiterspeicherproduktion von Qimonda Silizium-Rücklaufmaterial erhält. Der Bezugspreis ist zunächst fixiert, hat aber ab 2011 einen flexiblen Anteil, der sich an der generellen Marktpreisentwicklung orientiert.
Centrosolar bringe seine Erfahrungen aus der Solarindustrie ein, zu der nicht nur das Anwendungs-Knowhow für Solar-Module und Komplettanlagen gehöre, sondern auch für die Solarzellenproduktion. „Dieser Schritt ist für uns zukunftsweisend und wirtschaftlich gesehen der vielversprechendste Weg, unsere Zellbeschaffungsstrategie weiter zu entwickeln. Mit Qimonda als Technologie-Partner ist unser Gemeinschaftsunternehmen durchaus in der Lage, einer der führenden Solarzellenhersteller zu werden. Die Kooperation ist ein wichtiger Baustein, damit wir als Centrosolar auch zukünftig einer der am schnellsten wachsenden Solarmodulproduzenten und Systemintegratoren sind“, so Dr. Alexander Kirsch, Vorsitzender des Vorstandes der Centrosolar Group AG.
Qimonda will seine Erfahrung im Bereich der Silizium-Technologie und Produktion aus der technologisch weit entwickelten Halbleiterspeicherindustrie nutzen und darüber hinaus seine langjährigen Beziehungen zu Silizium- und Anlagenlieferanten einbringen. Die Qimonda AG ist Anbieter von Speicherprodukten mit einem breiten, diversifizierten DRAM-Produktportfolio. Im Geschäftsjahr 2007 erzielte Qimonda mit weltweit rund 13.500 Mitarbeitern eigenen Angaben zufolge einen Umsatz von 3,61 Milliarden Euro. Das Unternehmen kann auf fünf 300-mm-Fertigungsstätten auf drei Kontinenten zugreifen und betreibt sechs bedeutende Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, heißt es in der Pressemitteilung abschließend.
Quelle: CENTROSOLAR Group AG
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