Artikel vom 28.03.2007, Druckdatum 15.11.2024

Fotovoltaikanlagen: Häufigste Fehlerquelle sind Schäden an Wechselrichtern

Der Bonner Marktforscher EuPD Research hat erneut Installateure, Großhandelsunternehmen und Endkunden zu den Anforderungen und häufigsten Problemen im Zusammenhang mit Fotovoltaikanlagen befragt. Ganz oben auf der Liste der Fehlerquellen standen demnach sowohl 2005 als auch 2006 Hardwaredefekte an Wechselrichtern. Wichtigste Produkteigenschaft von Fotovoltaikanlagen war die „Qualität der Verarbeitung“ (rund 83 Prozent), während die Endkunden vor allem „Leistung/Wirkungsgrad“ favorisierten.

Nach Ansicht der befragten Installationsbetriebe haben mit dem Wachstum der Solarleistung auch die Probleme zugenommen. Ganz oben auf der Liste der Fehlerquellen standen sowohl 2005 als auch 2006 Hardwaredefekte an Wechselrichtern. Für das Jahr 2005 gaben dies 19,4 Prozent der Installateure, für das Jahr 2006 schon 30,6 Prozent an.

Als zweithäufigste Problemursache wurde für das vorige Jahr „höhere Gewalt“ angegeben, was vor allem im Schneebruch, dem Brechen der Module durch die zu hohe Schneelast im Rekordwinter 2005/2006, wurzelt. Als weitere Fehler folgen defekte Module und die Leistungsreduzierung durch Verschmutzung der Module.

Wichtigste Produkteigenschaft von Fotovoltaikanlagen war im vergangen Jahr nach Ansicht der von EuPD Research befragten Großhandels- und Installationsunternehmen die „Qualität der Verarbeitung“ (rund 83 Prozent), während die Endkunden vor allem „Leistung/Wirkungsgrad“ favorisierten. Als nächst wichtigste Eigenschaften wurden von den installierenden Betrieben die Garantiebedingungen und das Preis-Leistungsverhältnis genannt.

Aus Sicht der Installateure hat das Qualitätsbewusstsein der Endkunden zugenommen. Für 2004/2005 schätzten sie, dass die Qualität für 57 Prozent der Endkunden „sehr wichtig“ gewesen sei, für das Jahr 2006 wurde dieser Anteil auf 68,6 Prozent geschätzt. Eine mögliche Erklärung für die gesteigerte Sensibilität der Kunden ist die Rückrufaktion von fehlerhaften Modulen durch BP Solar in der Mitte vorigen Jahres.

Ein Vergleich der drei Befragungsgruppen zeigt jedoch, dass die Bedeutung von Qualität vom Großhändler über den Installateur bis hin zum Endkunden abnimmt, wenngleich sie sich auf einem sehr hohen Niveau bewegt. Dies legt nach Hoehner den Schluss nahe, dass das mit dem Wettbewerb einhergehende gesteigerte Qualitätsbewusstsein erst mit einiger Zeit zu dem Käufer diffundiert.

Auffallend ist, dass 67,2 Prozent der Installationsbetriebe die Garantiebedingungen im Jahr 2007 als „sehr wichtig“ bezeichneten, während dies nur 48 Prozent der Großhändler angaben. Ein Blick auf die Befragungs-Ergebnisse zeigt warum, denn für Schäden haften vorrangig Installateure. Knapp 77 Prozent unter ihnen übernehmen die Garantieabwicklung, während nur 36 Prozent der Großhändler diese betreuen.

Weiter zeigen die Ergebnisse zu dem so genannte Pre- und After-Sales-Angebot, dass rund 85 Prozent der Installationsbetriebe die Wartung und Reparatur der Solaranlagen selbst übernehmen. Unter den Großhändlern sind es 26,2 Prozent. Serviceleistungen durch Call-Center oder technische Unterstützung sind hingegen bei 50 Prozent der Großhändler fester Bestandteil des Leistungsportfolios. Hersteller, vor allem Zell- und Modulhersteller, konzentrieren sich mit ihren Leistungsangeboten bislang ausschließlich auf Beschaffungs- und Produktionsprobleme.

Für die aktuelle Studie wurden insgesamt 1.528 Installations- und 145 Großhandelsunternehmen befragt. Außerdem wurde im Rahmen der Intersolar 2006 eine Endkundenbefragung durchgeführt.

Quelle: EuPD Research

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