Artikel vom 23.02.2007, Druckdatum 15.11.2024 | |
Stromversorgung aus 100 Prozent Erneuerbaren ist möglich Der Anteil der Erneuerbaren Energien im deutschen Stromnetz steigt stetig. Er wird von aktuell rund 12 Prozent bis zum Jahr 2020 voraussichtlich auf deutlich über 30 Prozent steigen. Auch die Versorgung mit 100 Prozent regenerativ erzeugtem Strom ist im deutschen und europäischen Netz längerfristig möglich. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Stromnetze geöffnet und ausgebaut werden, damit der dezentral erzeugte Strom aus Erneuerbaren Energien auch eingespeist werden kann. Bei einem Symposium zum Thema „Stromversorgung im Wandel – Netzsicherheit durch Erneuerbare Energien“ am 21.02.2007 wurden die Möglichkeiten und Notwendigkeiten für die Netzintegration Erneuerbarer Energien aufgezeigt. Ralf Bischof, Geschäftsführer Bundesverband WindEnergie: „Das Stromnetz ist das letzte Mittel der Konzerne, um Konkurrenz und Wettbewerb klein zu halten. Sie versuchen technische Lösungen für die Integration Erneuerbarer Energien zu verhindern, um Ihre Marktanteile zu sichern.“ Dr. Wolfgang Kerner, Policy Officer policies & technological development, Europäische Kommission, DG TREN: „Fehlende Kooperationen und lange Planungszeiten der Netzbetreiber behindern das transeuropäische Energienetz und damit die Integration Erneuerbarer Energien. Dadurch ist der Ausbau klimafreundlicher Energien gefährdet und die geforderten CO2-Einsparungen können nicht eingehalten werden.“ Darüber hinaus würde versucht, die Erneuerbaren Energien zu diskreditieren. So genannte „Blackouts“, wie der vom 4. November 2006, hätten aber nichts mit der Einspeisung von Regenerativ Strom zu tun, sondern seien ein Symptom dafür, dass das Netzmanagement verbessert werden müsse und Investitionen in ein optimales Stromnetz nötig seien. Dezentral erzeugte Erneuerbare Energien könnten bei entsprechender Anbindung sogar stabilisierende Funktionen haben und die Versorgung sichern. Dr. Holger Krawinkel, Leiter des Fachbereichs Bauen, Energie, Umwelt des Verbraucherzentrale Bundesverbandes e.V.: „Alte und verkrustete Strukturen in Deutschland verhindern derzeit eine ökologische und moderne Energieversorgung. Ohne Netzentflechtung werden wir den Anschluss an zukünftige Netzinnovationen verlieren. Auch Verbraucherinnen und Verbraucher profitieren von einem dezentralen Energiesystem, denn der Wettbewerb auf der Erzeugerseite wird dadurch deutlich belebt.“ Quelle: Informationskampagne für Erneuerbare Energien (ikee) |