Artikel vom 20.11.2006, Druckdatum 15.11.2024 | |
Nach Sanierung 93 Prozent weniger Energiebedarf Eine Solaranlage auf dem Dach, optimale Dämmung, Passivhausfenster, eine effiziente Heizung – so wurde aus einem dreigeschossiges Mehrfamilienhaus aus der Gründerzeit in der Chemnitzer Mitschurinstraße ein Energiespar-Pilotprojekt. Nach Abschluss aller Sanierungsarbeiten wird es 93 Prozent weniger Primärenergie benötigen als vorher. Vorgestellt wurde das Projekt jetzt rund 120 Architekten, Planern und Eigentümern, die letzte Woche in Chemnitz an einer Fachveranstaltung der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) und der Regionalinitiative energieeffizientes Bauen und Sanieren (REBUS) teilnahmen, um mehr über Energieeffizienz beim Sanieren zu erfahren. „Die energetische Sanierung von Gebäuden ist die beste Antwort auf steigende Energiepreise“, sagte Christian Stolte von der dena. „Sie senkt die Nebenkosten, erhöht den Wohnkomfort und macht die Bestandsgebäude dauerhaft attraktiv auf dem Immobilienmarkt.“ Die Nachfrage nach Gebäuden mit einer guten Energiebilanz werde merklich steigen, wenn Eigentümer, Käufer und Mieter demnächst anhand von Energieausweisen die energetische Qualität eines Gebäudes genau einschätzen könnten. Der Erfolg der Sanierung zeigt sich im dena-Energieausweis, der dem Eigentümer Matthias Taube überreicht wurde. Mit einem Primärenergiebedarf von unter 40 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr liegt das Gebäude optimal im grünen Bereich der Energieeffizienzskala und fast 60 Prozent unter den Höchstwerten, die für vergleichbare Neubauten zulässig sind. „Das Pilotprojekt stellt selbst Neubauten in den Schatten und zeigt, dass der Primärenergiebedarf bei Bestandsgebäuden um den Faktor 10 reduziert werden kann“, betonte Dietmar Herklotz von REBUS. Möglich wird dies durch optimale Dämmung des Dachs und der Außenwände sowie durch den Einbau von Passivhausfenstern, einer effizienten Heizung und einer Lüftungsanlage, die die Wärme der Abluft zurückgewinnt. Eine Solaranlage auf dem Dach erwärmt das Wasser für den Haushalt. Im dena-Modellvorhaben „Niedrigenergiehaus im Bestand“ werden derzeit mit Unterstützung des Bundesbauministeriums bundesweit 143 Wohngebäude auf einen besonders energieeffizienten Stand gebracht. Die Projektteilnehmer erhalten zinsgünstige Darlehen und Fördermittel von der KfW Bankengruppe. In einer Reihe von insgesamt 16 regionalen Fachworkshops stellt die dena zusammen mit regionalen Partnern die Sanierungsprojekte vor und informiert über den Gebäudeenergieausweis. Eigentümer, die sich bereits jetzt für einen Gebäudeenergieausweis interessieren, können auf den in der Praxis erprobten dena-Energieausweis zurückgreifen. Mehr unter: www.zukunft-haus.info Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) |