Artikel vom 08.11.2006, Druckdatum 15.11.2024 | |
Integrierte Solartechnik auch im Geschosswohnungsbau effizient Erst kürzlich hat eine forsa-Studie gezeigt, dass sich die Mehrheit der Bundesbürgerinnen und -bürger große Sorgen über weiter steigende Heizkosten in diesem Winter macht. Deshalb setzen auch Wohnungsbaugenossenschaften bei der Bestandssanierung zunehmend auf Solarwärme zur Betriebskostensenkung: In Berlin werden im Rahmen von Modernisierungsmaßnahmen insgesamt 800 Wohneinheiten mit umweltfreundlicher Solarwärme-Haustechnik ausstatten. Das zeige, dass die Nutzung von Solarwärme auch in großen Wohneinheiten möglich ist, und habe „Modellcharakter für ganz Deutschland“, so Staatssekretärin Maria Krautzberger von der Berliner Senatsverwaltung. Gerd Hauke, Vorstand vom Märkische Scholle Wohnungsunternehmen eG., ist sich sicher: „Die Zustimmung bei unseren Mietern ist groß. Ihnen ist bewusst, wie wichtig die Einsparung knapper Ressourcen wie Öl und Gas ist.“ Rudolf Orlob, Vorstand der Charlottenburger Baugenossenschaft eG, ergänzt: „Wohnungsunternehmen stehen heute in der Pflicht bei ihren Mietern, alle möglichen Maßnahmen zur Heizkostensenkung zu ergreifen.“ Die Berliner Wohnungsgenossenschaften Märkische Scholle und die Charlottenburger Baugenossenschaft werden im Rahmen von Modernisierungsmaßnahmen insgesamt 800 Wohneinheiten mit umweltfreundlicher Solarwärme-Haustechnik ausstatten. An den Reinickendorfer Standorten Meller Bogen und Herbststraße wird durch die Nutzung von Solarwärme eine Energieeinsparung von über 2.900 MWh und rund 35 Prozent im Jahr angestrebt. Die erwartete Co2-Einsparung beider Projekte wird zukünftig jährlich ungefähr 1.650 Tonnen betragen. Ingrid Vogler vom Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e. V. (BBU) bezeichnete das Genossenschaftsengagement insgesamt als beispielhaft für die nachhaltige Bewirtschaftung von Wohnungen: „Die beiden Projekte greifen die bisherige Erfahrung auf, dass integrierte Solartechnik, also Solarnutzung, die in der Regelung mit dem konventionellen System abgestimmt ist, im Geschosswohnungsbau effizient ist. Durch Solarwärmenutzung können nachhaltige Betriebskosteneinsparungen erzielt werden.“ Staatssekretärin Maria Krautzberger von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung würdigte die beiden Projekte als Leuchttürme für den Solarwärme-Einsatz: „Berlin ist die Mieterhauptstadt. Was hier im Wohnungsbau und bei der Wohnungssanierung geschieht, hat deshalb Modellcharakter für ganz Deutschland. Wir zeigen mit dem Projekt, dass die Nutzung von Solarwärme auch in großen Wohneinheiten möglich ist. Berlin wird so zur Solarmetropole mit europaweitem Vorbildcharakter." Wie die Staatssekretärin weiter ausführte sind in Berlin derzeit 4.278 Solarwärmeanlagen installiert mit einer Kollektor-Fläche von 46.565,78 m2. Davon diene der überwiegende Teil der Warmwasseraufbereitung privater Haushalte. Die Genossenschaften zeigten jetzt, dass Solarwärme auch zur Heizungsunterstützung in großen Gebäuden wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll genutzt werden könne. Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) |