Artikel vom 31.07.2013, Druckdatum 15.11.2024

Ehemalige Brikettfabrik wird Lernort für die Energiewende

In der südbrandenburgischen Stadt Uebigau-Wahrenbrück hält die Energiewende nicht nur in Form von Strom und Wärme Einzug, sondern insbesondere auch als umfangreiches Bildungs- und Informationsangebot. Für ihr Engagement ist die Stadt jetzt als „Energie-Kommune“ ausgezeichnet worden. „Die Energiewende erfordert ein neues Bewusstsein der Menschen vor Ort“, so Nils Boenigk, Projektleiter „Kommunal-Erneuerbar“. „Es gilt, die Menschen mitzunehmen und über die Vorteile des Umbaus der Energieversorgung zu informieren.“

„Die regionale Energiewende kann auf lange Sicht nur gelingen, wenn man die Menschen vor Ort erreicht, das heißt sie durch Informationen zum Umdenken bewegt“, erklärt Andreas Claus, Bürgermeister von Uebigau-Wahrenbrück. Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger sowie die Akteurinnen und Akteure vor Ort umfassend über Erneuerbare Energien, regionale Ressourcennutzung und Energieeffizienz, sowie über geplante oder bereits umgesetzte Energie-Projekte zu informieren.

Zum Zentrum der Bildungs- und Informationsaktivitäten hat sich die historische Brikettfabrik Louise entwickelt. „Louise kann als Sinnbild für die Veränderung der Energielandschaft verstanden werden, denn dort, wo jahrelang klimaschädliche Briketts gepresst wurden, ist nun ein Ort entstanden, der Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen dazu anhalten möchte, sich im Rahmen der eigenen Möglichkeiten für den Schutz des Klimas einzusetzen“, so Bürgermeister Claus.

Seit Oktober 2008 ist die Brikettfabrik auch Veranstaltungsort der Klimaakademie LOUISE, deren Anliegen es unter anderem ist, den Bürgerinnen und Bürger der Stadt die neuesten Techniken und eigenen Umsetzungsmöglichkeiten im Bereich der Energieeffizienz sowie der Erneuerbaren Energien näherzubringen. Seit 2011 ist die Louise zudem Lernort für Erzieherinnen und Erzieher regionaler Kitas, Grundschulen und Horte, sowie Veranstaltungsort für Energiefachtagungen und die Erneuerbare-Energien-Messe, die in diesem Jahr zum vierten Mal infolge stattfindet.

Uebigau-Wahrenbrück produziert in zwei Windparks bereits mehr Strom als in der Stadt verbraucht wird. Auch an einer erneuerbaren Wärmeversorgung inklusive Nahwärmenetz wird gearbeitet. „Von der Umstellung der alten Ölheizungen auf das lokale Wärmenetz würde nicht nur das Klima profitieren, sondern auch der Geldbeutel der angeschlossenen Haushalte“, zeigt sich Bürgermeister Claus überzeugt. Saubere, regenerative Heizungen und energiesparende Sanierung werden zudem durch die Programme der KfW und der BAFA staatlich gefördert – etwa durch das Marktanreizprogramm (MAP).

Mit dem Titel „Energie-Kommune“ würdigt die Agentur für Erneuerbare Energien vorbildliche kommunale Energieprojekte und stellt sie auf dem Infoportal www.kommunal-erneuerbar.de ausführlich vor. 

Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien (AEE)
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