Artikel vom 02.01.2006, Druckdatum 15.11.2024

BUND bilanziert 2005

Für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, BUND, fällt die Bilanz für 2005 nicht rosig aus. Gerade beim Umwelt- und Klimaschutz sei viel Zeit verloren worden. Klimaerwärmung, Flächenversiegelung und Artensterben gingen ungebremst weiter, zugleich gab es durch die Neuwahlen in Deutschland ...

... eine lange Pause des politischen Stillstands, bilanzierte Angelika Zahrnt, Vorsitzende des BUND, das vergangene Jahr. Auch die Signale der neuen Bundesregierung bewertet die Chefin des größten deutschen Umweltverbands nicht positiver: „Bundeskanzlerin Merkel und Verkehrsminister Tiefensee weihen Autobahnen ein ohne das geringste Interesse an einer umweltgerechten Verkehrspolitik zu zeigen. Agrarminister Seehofer will die verstärkte ökologische Ausrichtung der Landwirtschaft umkehren und Wirtschaftsminister Glos die Handelsbarrieren für Entwicklungsländer beibehalten. Auf diese Weise werden die Weichen nicht in Richtung Nachhaltigkeit gestellt.“

Bereits jetzt gelte 2005 als das heißeste, stürmischte und trockenste Jahr seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen. Weltweit sind in den vergangenen zwölf Monaten laut BUND 13 Millionen Hektar Tropenwald vernichtet und rund 20.000 seltene Tier- und Pflanzenarten ausgelöscht worden. Allein in Deutschland seien in diesem Zeitraum etwa 30.000 Hektar Fläche neu versiegelt und über 800 Millionen Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre entlassen worden. Das für 2005 anvisierte Ziel, die Kohlendioxidemissionen im Vergleich zu 1990 um 25 Prozent zu reduzieren, habe Deutschland damit um fast 10 Prozent verfehlt.

Der BUND weist in diesem Zusammenhang besonders darauf hin, dass beide große Volksparteien und auch die Bundesregierung jetzt von früheren Umweltministern geführt würden. Weder von Angela Merkel noch von Matthias Platzeck höre man aber bisher etwas dazu, wie die natürlichen Lebensgrundlagen besser geschützt werden sollen. Gerade aber im Bereich ökologische Innovationen gehe es auch um neue Arbeitsplätze – beim Ausbau regenerativer Energien, bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und bei der Fortführung der Agrarwende, zum Beispiel.

Doch es gab auch Lichtblicke: Dazu zählt der BUND das Anfang 2005 erfolgte In-Kraft-Treten des Kyoto-Klimaschutz-Abkommens und der Start der Initiative der Vereinten Nationen zum Schutz des Wassers. Auch neue Gesetze zur Hochwasservorsorge und zur Sicherung gentechnikfreier Lebensmittel seien Pluspunkte im abgelaufenen Jahr gewesen.
Quelle: BUND

Autorin: Petra Forberger für www.solarportal24.de






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