Artikel vom 15.07.2013, Druckdatum 15.11.2024 | |
Mit Zugkraft und Sonnenenergie Am 12. Juli präsentierte Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil die neuesten Projekte in der Modellkommune Elektromobilität Garmisch-Partenkirchen, e-GAP. Künftig können Touristinnen und Touristen mit „e-GAP intermodal“ der Deutschen Bahn vollkommen unkompliziert mit Zug und e-Auto bis zu ihrem Hotel fahren oder Ausflüge machen. Einheimische mit einer Photovoltaik Anlage haben bei „sun2car@GAP“ der Audi AG die Möglichkeit, ihren e-Audi direkt an der Haustür aufzutanken. Gleichzeitig verbessern das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO sowie die Gemeindewerke die Ladeinfrastruktur und vereinfachen deren Nutzung mit intelligenten Systemen. „Wir wollen eine nachhaltige Mobilität, wir wollen Bayern zum Leitmarkt und Leitanbieter für Elektromobilität machen. Und ich bin überzeugt, dass wir mit den Erkenntnissen aus den bayerischen Modellregionen diesem Ziel ein Stück näher kommen werden“, so Zeil. Als prominente Befürworter der Elektromobilität und Bürger bzw. Bürgerin der Marktgemeinde waren auch Rosi Mittermaier und Christian Neureuther vor Ort. Genau ein Jahr nach dem Start der Modellkommune wird die Forschung zum Thema e-Mobilität in e-GAP weiter ausgebaut: Bei der Übergabe der Förderbescheide an die Projektvertreterinnen und -vertreter sagte Wirtschaftsminister Martin Zeil: „Wir haben für die bayerischen Modellregionen bewusst ländlich geprägte Gebiete ausgewählt. Mein Ziel ist es, den ländlichen Raum durch Innovationen zu stärken und Elektromobilität nicht nur in den Ballungszentren, sondern auch in der Fläche erfolgreich voranzubringen.“ Das Projekt „e-GAP intermodal“ verbindet optimal die umweltschonende Anreise mit der Deutschen Bahn und die individuelle e-Mobilität vor Ort: Erstmals wird in Bayern ein Bahnhofsumfeld mit Ladepunkten ausgestattet. Die angeschlossenen e-Flinkster vom Typ „Smart electric drive“, kurz „Smart ed“, können bequem im Kombi-Ticket bei der Deutschen Bahn ab 1,50 Euro pro Stunde gebucht werden. Die kleinen und wendigen Smarts finden auch abseits der Flinkster-Stationen immer einen Parkplatz. Bei „sun2car@GAP“, dem Forschungsprojekt der AUDI AG, werden e-Audis über intelligente Wallboxen geladen, die wiederum über Photovoltaik Anlagen gespeist werden. Die Wallboxen werden in der Garage installiert und stimmen ihre Ladevorgänge für den e-Audi je nach Sonnenschein, Uhrzeit und Priorität der Nutzer ab. Zudem sollen gebrauchte Auto-Batterien als stationäre Speicher genutzt werden können. Bei „sun2car@GAP“ setzt Audi zehn e-Audis ein. Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und die Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen arbeiten gemeinsam an der Forschung und dem Ausbau einer intelligenten Ladeinfrastruktur. Ziel ist dabei einerseits, die Nutzbarkeit der Ladestationen zu vereinfachen. Dazu werden Bedienkonzepte, Zugangs- und Abrechnungsverfahren verbessert. Über digitales Radio können sich Nutzerinnen und Nutzer über Ladestationsstandorte sowie deren Verfügbarkeit informieren. Andererseits soll durch die Integration von kommunalen Insellösungen in eine neue Ladeinfrastruktur das Angebot an Stationen verbessert werden. Gerade Ökosysteme wie der Alpenraum brauchen für die Zukunft besonders umweltfreundliche Verkehrskonzepte, die ökologische Ansprüche erfüllen und den Menschen gleichzeitig Mobilität gewähren. Bereits 2010 hatte das bayerische Kabinett eine Fünf-Punkte-Strategie beschlossen und Garmisch-Partenkirchen als eine von drei Modellkommunen für Elektromobilität ausgewählt. Lage und Struktur der Marktgemeinde bieten gute Voraussetzungen, um innovative Mobilitätsansätze in Verbindung mit dem Einsatz regenerativer Energien im ländlichen Raum zu erforschen. Das zentrale Ziel des Forschungsprojektes „Modellkommune Elektromobilität“ ist ein ganzheitliches Mobilitätskonzept, mit dem geprüft werden soll, ob die innovativen Technologien auch tatsächlich im Alltag eingesetzt werden können. Besucher/innen und Bürger/innen der Marktgemeinde werden so als Sprachrohr für die Funktionalität dieser neuen Ansätze ein wichtiger Einflussfaktor für die Gestaltung der Mobilität der Zukunft. Elektromobilität wird damit in Garmisch-Partenkirchen zum Einstiegs- und Erlebnisfeld, wie sich Nutzerinnen und Nutzer der Mobilität der Zukunft annähern. Quelle: e-GAP |