Artikel vom 18.06.2013, Druckdatum 15.11.2024

WWF: USA bei Klimaschutz in die Pflicht nehmen

Heute und morgen ist US-Präsident Barack Obama in Deutschland zu Gast. Bei seinem letzten Besuch in Berlin als Präsidentschaftskandidat waren die Erwartungen auch in Sachen Klimaschutz groß. Bislang wurden viele Hoffnungen enttäuscht. „Es ist höchste Zeit, dass sich die USA bewegen und einen ambitionierten Klimaschutzplan vorlegen“, fordert der WWF. Barack Obama habe in der Vergangenheit wiederholt seinen Willen bekräftigt, die Ursachen des Klimawandels in den USA zu bekämpfen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Es sei an der Zeit, den Ankündigungen Taten folgen zu lassen.

Die Umweltschutzorganisation verbindet große Erwartungen und Hoffnungen an den Austausch zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem US-amerikanischen Präsidenten. „Präsident Obama muss zeigen, dass es ihm Ernst ist, den Klimawandel zu bekämpfen. Die Vorstellung eines nationalen Klimaschutzplans ist überfällig. Eine weitere Tatenlosigkeit kann nicht mit einer Blockade im US-Kongress begründet werden. Zentrale Maßnahmen können auch ohne Zustimmung des Kongresses umgesetzt werden“, erläutert Regine Günther, Leiterin des Klimabereichs beim WWF Deutschland. 

Der WWF hat gezeigt, dass ein Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energien bis 2050 möglich und nötig ist. In den USA scheine weiter das Schreckgespenst zu kursieren, dass ein schneller Ausbau der erneuerbaren Energien mit Netzzusammenbrüchen und Blackouts einhergehe. Deutschland, mit einem Anteil von 25 Prozent erneuerbarer Energien am Strommix zeige, dass dies keinesfalls zutreffe. 

Das World Resources Institute hat in seiner Studie „Can the U.S. Get There From Here“, einen Massnahmenkatalog identifiziert, der von der Obama-Administration umgesetzt werden kann und zu einer Verminderung der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen bis 2020 von 17 Prozent gegenüber 2005 führen würde. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören die Einführung von Emissionsstandards für neue Kraftwerke, die Verminderung des Ausstoßes von Methan und fluorierten Kohlenwasserstoffen sowie die Erhöhung der Energieeffizienz, insbesondere durch neue Standards. 

Quelle: WWF World Wide Fund For Nature
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