Artikel vom 24.05.2013, Druckdatum 15.11.2024 | |
Internationale Energieagentur lobt Deutschland für Energiewende Lange Zeit hat die Internationale Energieagentur (IEA, Paris) Deutschland wegen seiner Abwendung von der Kernenergie kritisiert. Doch nun vollzieht sie eine Kehrtwende. In ihrem aktuellen Länderreport lobt die IEA die deutsche Regierung ausdrücklich für ihr Engagement zur langfristigen Senkung des CO2-Ausstoßes – insbesondere ihre „umfassende Energiestrategie, ehrgeizigen erneuerbare Energieziele und Pläne zur Senkung des Energieverbrauchs“. Deutschland habe ein breites Spektrum an nachhaltigen Entscheidungen über alle Energiesektoren hinweg - namentlich in der Energieeffizienz und Klimaveränderung - erfolgreich durchgeführt, so die IEA. Noch nie seien die Rahmenbedingungen in Deutschland für eine politische Einigung zu Gunsten der langfristigen Entwicklung von Erneuerbaren Energien besser gewesen als heute, so die IEA. „Die deutsche Regierung sollte ihre auf einen voraussagbaren und stabilen Durchführungsrahmen gestützten Politikkurs aufrechterhalten, und gleichzeitig aktiv Mittel suchen, die Kosten zu reduzieren,“ so der verantwortliche Direktor. Plötzliche Änderungen könnten das Vertrauen der Kapitalanlegerinnen und -anleger untergraben und würden auf lange Sicht die Kosten in die Höhe treiben, daher müsse jede Form von rückwirkenden Tarif-Kürzungen - selbst nur für eine kurze Periode – vermieden werden. Außerdem ist es nach Ansicht der IEA notwendig, einen Mechanismus zu entwickeln, der sicherstellt, dass die Kosten gerechter verteilt werden können. Das Spektrum von Deutschlands Energiepolitikbestrebungen in Verbindung mit der Größe und Energieintensität seiner Wirtschaft sowie seiner Position im Herzen Europas erfordert laut IEA weitere politische Maßnahmen, um bei der ehrgeizigen Energietransformation des Landes – der Energiewende – das Gleichgewicht zwischen Nachhaltigkeit, Sicherstellung und Wettbewerbsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Bislang hätten deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher die Kosten der Energiewende absorbiert, aber die Debatte über die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) sei dringlicher geworden seit der Ausbau der Erneuerbaren Energien parallel mit den Elektrizitätspreisen steigt. Der Übergang zu einer CO2-reduzierten Energieversorgung benötige öffentliche Akzeptanz und deshalb Strompreise auf einem erschwinglichen Niveau, so die IEA in ihrem Bericht. Es sei das erste Mal, dass internationale Energieexperten nach einer umfassenden Detailanalyse der deutschen Energiewende zu einem solchen Urteil kommen, konstatiert ZEIT Online (24.05.2013). Der jährliche World Energy Outlook der IEA gelte wegen Ölpreisprognosen als eine Art „Bibel der Energieexperten“, schreibt die ZEIT-Online-Autorin. Mehr Informationen gibt es hier. Quelle: Internationale Energieagentur (IEA) |