Artikel vom 17.04.2013, Druckdatum 15.11.2024

Förderprogramm für Solarstrom-Speicher startet im Mai

Die Photovoltaik Branche begrüßt das Vorhaben der Bundesregierung, ab dem 1. Mai 2013 die Markteinführung von Batteriesystemen zur Solarstromspeicherung zu fördern. Die Finanzierung des neuen Förderprogramms ist gesichert, wie heute vom Bundesumweltministerium bestätigt wurde. Künftig wird der Staat den Kauf neuer Batteriespeicher für Photovoltaik Anlagen mit bis zu 660 Euro pro Kilowatt Solarstromleistung bezuschussen. Im ersten Jahr werden Fördermittel in einem Umfang von 25 Millionen Euro bereitgestellt und von der KfW Bankengruppe vergeben.

Die Nutzung dezentraler Energiespeicher gilt als wichtiger Baustein der Energiewende. Batteriespeicher helfen, das sonnenscheinabhängige Solarstromangebot mittels Zwischenspeicherung an die individuelle Stromnachfrage anzupassen. Sie verringern so auch den Bedarf, die lokalen Stromnetze für die Aufnahme größerer Anteile Erneuerbarer Energien auszubauen.

Die Erzeugungskosten für Solarstrom liegen inzwischen meist unter den Strom Bezugspreisen vom Energieversorger. Damit lohnt sich für immer mehr Menschen und Betriebe, selbst erzeugten Sonnenstrom auch selbst zu nutzen. In einem Einfamilienhaus mit einer Photovoltaik Anlage können Verbraucherinnen und Verbraucher in Kombination mit einem lokalen Batteriespeicher ihren externen Strombezug sinnvoll um bis zu 60 Prozent reduzieren, wie das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) ermittelt hat. 

„Wir rechnen mit einer regen Nachfrage. Immer mehr Menschen interessieren sich dafür Strom aus erneuerbaren Quellen kostengünstig selbst zu erzeugen. Sie wollen sicher gehen, tatsächlich auch sauberen Strom zu nutzen. Solarstromanlage und Solarstromspeicher im Doppelpack sind eine hervorragende Klimaschutzgarantie“, sagt Dr. Günther Häckl, Präsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar).

Speicher entlasten die Stromnetze und stabilisieren zudem die Strompreise. Zu diesem Schluss kommt das Fraunhofer ISE in seiner „Speicherstudie 2013“. Durch Speicher, die an das Stromnetz angeschlossen sind, können danach Spitzen in der Einspeiseleistung um bis zu 40 Prozent reduziert werden. Die Aufnahmefähigkeit der lokalen Stromnetze ohne zusätzlichen Ausbau werde damit um bis zu zwei Drittel gesteigert.

Photovoltaik-Anlagen, die mit staatlich geförderten Speichern kombiniert werden, müssen ihre Leistung für die gesamte Vergütungsdauer auf 60 Prozent der Anlagenleistung reduzieren. Damit tragen die Anlagenbetreiberinnen und -betreiber dazu bei, dass Produktionsspitzen vermieden werden. Die Verteilnetze müssen nicht mehr auf die maximale Einspeisung der Solarstrom-Anlagen ausgelegt werden. Das spart Leitungskapazitäten, weniger neue Stromleitungen müssen verlegt werden.

Das Interesse an Batteriespeichern besonders bei Betreiberinnen und Betreibern von kleinen Photovoltaik Anlagen bis 10 Kilowatt Anlagenleistung, die sich typischer Weise auf Ein- oder Mehrfamilienhäusern finden, ist groß. Das zeigte eine Umfrage bei Anbietern von Speichern für Solaranlagen, die der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. Ende 2012 durchgeführt hat. Gut jede/r zweite Photovoltaik Neuinvestor/in und jede/r dritte Anlagenbetreiber/in zeigt darin Interesse an Batteriespeichern. Doch der Absatz spiegelte das bislang nicht wider. Das größte Hindernis für den Verkauf von Batteriespeichern waren bislang noch hohe Investitionskosten. 

„Die neuen Förderzuschüsse werden den Speichereinsatz nun beflügeln. Wenn der Speichermarkt in Schwung kommt, sind angesichts der großen Nachfrage sinkende Kosten aufgrund von Skaleneffekten und technologischen Fortschritten zu erwarten“, so Häckl. Der Bundesverband Solarwirtschaft erklärt in einem kostenlosen Informationspapier das neue Förderprogramm und gibt Rechenbeispiele. 

Informationspapier des BSW-Solar zum neuen Förderprogramm mit Rechenbeispielen (pdf)

Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V.
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