Artikel vom 12.02.2013, Druckdatum 15.11.2024

Phoenix Solar trennt sich von Verlust-Bereichen

Die Phoenix Solar AG (Sulzemoos) meldet Verluste und will sich daher von verlustbringenden Bereichen trennen. Künftig soll ein Schwerpunkt des operativen Geschäfts auf den wachstumsstarken Regionen in Asien und den USA liegen. Große Umstrukturierungen gibt es in Deutschland: das Geschäft im Handels- und Projektbereich wird in seiner heutigen Form eingestellt, der profitabel arbeitende Geschäftsbereich Betriebsführungs- und Wartungsdienstleistungen für Photovoltaik Kraftwerke sowie die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sollen dagegen fortgeführt werden.

Die Tochtergesellschaften in Asien und den USA sind Unternehmensangaben zufolge in ihren Märkten etabliert und verfügten über die Kompetenzen, um ihr Geschäft nachhaltig und operativ eigenständig führen und weiter entwickeln zu können. In Europa seien die Tochtergesellschaften in Frankreich und Griechenland gut positioniert und arbeiteten profitabel. Die Kapazitäten in Spanien und Italien sollen aufgrund der dortigen Marktunsicherheiten und der nicht erreichten Ertragsziele auf ein Minimum zurückgefahren werden. Die Tochtergesellschaft in Oman soll geschlossen werden.

Die Konzernfinanzierung werde wie bisher über die Phoenix Solar AG sichergestellt, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Die veränderte strategische Ausrichtung im Interesse einer baldigen Rückkehr zu profitablem Wachstum sei intensiv mit den finanzierenden Banken diskutiert und abgestimmt worden. Die Gesellschaft habe am 11. Februar 2013 einen Änderungsvertrag zu ihrer bestehenden Kreditvereinbarung unterzeichnet. Dabei wurde das Gesamtfinanzierungsvolumen auf rund 126 Millionen Euro leicht nach unten angepasst. Die Laufzeit der Finanzierung wurde vorzeitig um ein weiteres Jahr von bisher 31. März 2014 auf 31. März 2015 verlängert. 

Diese Veränderungen der strategischen Ausrichtung führen im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2012 zu außerordentlichen Aufwendungen insbesondere in Form von Abschreibungen und Rückstellungen, so das Unternehmen weiter. Ohne diese außerordentlichen Aufwendungen in Höhe von rund 8 Millionen Euro wäre die jüngste Umsatz- und Ergebnisprognose voll erreicht worden. So aber werde nach vorläufigen Zahlen ein operativer Verlust (EBIT) von rund 32 Millionen Euro verzeichnet (2011: 84,7 Millionen Euro, bisher für 2012 prognostiziert: 25 bis 19 Millionen Euro). Gegenüber der bisherigen Prognose werde für 2013 von einem deutlich reduzierten Umsatzvolumen von 160 bis 190 Millionen Euro ausgegangen (bisher für 2013 prognostiziert: 280 bis 310 Millionen Euro). Die bisherige Ergebnisprognose (EBIT vor Restrukturierungsaufwand) von zwischen 5 Millionen Euro und 0 Millionen Euro werde hingegen aufrechterhalten. 

Dr. Andreas Hänel, Gründungsvorstand der Phoenix Solar AG, hat am 11. Februar 2013 sein Vorstandsmandat vorzeitig mit Wirkung zum 28. Februar 2013 niedergelegt. Dr. Hänel wird dem Unternehmen auch weiterhin beratend zur Seite stehen. Der Aufsichtsrat hat ebenfalls heute mit Wirkung zum 1. März 2013 Dr. Bernd Köhler zum Vorstandsvorsitzenden ernannt. Seine Funktion als Finanzvorstand wird Dr. Köhler ebenfalls weiter wahrnehmen. 

Quelle: Phoenix Solar AG 

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