Artikel vom 04.02.2013, Druckdatum 15.11.2024 | |
Energiewende in der Praxis: Test eines Smart Grids Siemens und die Stadtwerke Krefeld AG (SWK) bauen das Stromnetz von Wachtendonk am Niederrhein zu einem Smart Grid um. Die beiden Unternehmen wollen in der 8.000-Einwohner-Gemeinde das Verhalten und die Technik eines intelligenten Stromnetzes in der Praxis testen. Wachtendonk ist aufgrund seines hohen Anteils regenerativer Energien eine Art Modellstandort für die Energiewende. Etwa 80 Prozent seines Stroms stammt aus Photovoltaik und anderen erneuerbaren Energiequellen. Auch im Zuge der Energiewende wandelt sich unser Stromnetz von einer verbrauchsge-steuerten „Einbahntrasse" zu einem Netz mit bidirektionalem Fluss, in dem an vielen Orten Energie entnommen und eingespeist wird. Die Einspeisung veränderlicher Mengen an Wind- und Sonnenstrom verursacht jedoch Spannungsschwankungen, und in stark belasteten Teilnetzen steigt das Risiko eines Netzausfalls. Das Stromnetz der Zukunft muss solche immer besser Schwankungen ausgleichen, indem es die Spannung aktiv überwacht und automatisch regelt. Im Rahmen einer Netzmodernisierung installierten die SWK im Jahr 2010 im Wachtendonker Netz bereits Lehrrohre für Datenleitungen und bereiteten 52 der 105 Ortsnetzstationen für Smart Grid-Komponenten vor. Nun werden 100 Wachtendonker Haushalte und zahlreiche Verteilerkästen mit intelligenten Siemens-Zählern ausgerüstet. Diese Smart Meter verfügen über eine so genannte Power-Snap-Shot-Funktion und liefern neben den Stromverbrauchs-daten auch eine Art Schnappschuss des aktuellen Netzzustands. Darüber hinaus werden Messwerte an intelligente Ortsnetzstationen übermittelt. Diese bestehen aus kompakten Mittelspannungsschaltanlagen, regelbaren Ortsnetztransforma-toren sowie Fernwirk-, Schutz- und Leittechnik. Moderne Sensor- und Kommunikationstechnik macht die Stationen intelligent. Der integrierte regelbare Ortsnetztransformator von Siemens übernimmt hier, an der Schnittstelle zwischen Nieder- und Mittelspannungsnetz, die Stabilisierung des Netzes. Zeigen die Smart-Meter-Daten - etwa an wolkenlosen Tagen - einen Spannungsanstieg bei einem geringen Verbrauch im Netz und damit hoher Einspeisung durch die Photovoltaik gleicht der Trafo die Netzspannung an. Intelligente und automatisierte Stromnetze sind Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem der Konzern im vergangenen Geschäftsjahr rund 33 Milliarden Euro Umsatz erzielte, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung abschließend. Quelle: Siemens AG |