Artikel vom 07.12.2012, Druckdatum 15.11.2024 | |
Mehr als 29.000 Kilometer nur mit der Energie der Sonne Vor gut einem Jahr begann die Reise um den Globus des Solarcars „SolarWorld GT“ auf dem roten Kontinent und führte über Neuseeland, die USA, Europa und Russland. Jetzt sind die Studierenden der Bochumer Fachhochschule wieder „down under“ auf dem Weg, um den Kreis der Weltumrundung zu schließen. Mehr als 29.000 Kilometer wurden nur mit der Energie der Sonne zurückgelegt. Der Start der letzten Etappe verlief nicht ohne Komplikationen. Der Container aus Wladiwostok mit dem Sonnenwagen hatte Verspätung und drohte den engen Zeitplan platzen zu lassen. Nur mit Hilfe der großzügigen australischen Zollbeamten und des Logistik-Sponsors DHL gelang es dem Team rechtzeitig am 3. Dezember in Darwin an den Start zu gehen. Nun ist man auf dem Stuart-Highway unterwegs, immer nach Süden Richtung Adelaide. Je nach Sonnenscheindauer sollen zirka 300 Kilometer pro Tag zurückgelegt werden. Im Schnitt mit 50 bis 60 Sundenkilometer unterwegs rollt der Sonnenwagen aus dem Ruhrgebiet die letzten dreitausend Kilometer vollkommen energieautark. Den Streckenrekord für ein solches Fahrzeug des Guinness-Buches hat das Bochumer Hochschulteam schon lange eingestellt. Im Jahr 2004 fuhr ein kanadisches Uni-Team mit dem Solarcar „Midnight Sun“ 15.070 Kilometer bei einer Fahrt durch Kanada und die USA, 26.000 Kilometer standen schon vor Beginn des letzten Teilstückes auf dem Tacho von SolarWorld GT. In Hahndorf, einem kleinen Ort in den Adelaide Hills, der von deutschen Einwanderern gegründet wurde, plant man den offiziellen Abschluss am Donnerstag, den 13. Dezember 2012. Für die Studierenden geht dann ein abenteuerliches Jahr zu Ende, das die Weltreisenden geprägt und verändert hat. Nicht nur diverse technische Probleme galt es zu meistern. Schnee in den USA und schwere Regenschauer und eisige Kälte in den sibirischen Weiten stellten die Ausdauer der angehenden Ingenieure auf eine harte Probe. Ein Diebstahlsversuch an einem der Begleitfahrzeuge hätte das Unternehmen beinah in Russland beendet. Ein solides Stück Blech statt der eingeschlagenen Rückscheibe zierte seitdem das Transportfahrzeug für die Begleitmannschaft. Dr. Friedbert Pautzke, Professor für Elektromobilität an der Hochschule Bochum und Initiator des Solarcar-Projektes, ist stolz auf „seine“ Studierenden. „Als wir vor zwei Jahren begonnen haben, die Weltumrundung zu planen, waren viele skeptisch, ob ein solches Projekt mit Studierenden zu schaffen ist. Jetzt zeigt sich, welche Qualität und Leistung, nicht nur in technischer Hinsicht, ein Studium an der Hochschule Bochum erreichen kann.“ Quelle: Hochschule Bochum |