Artikel vom 28.11.2012, Druckdatum 15.11.2024 | |
Lokales Photovoltaik-Engagement treibt die Energiewende Kommunen und private Kleininvestor/innen sind dezentrale Treiber eines ungeahnten Aufschwungs von Strom aus Sonnenenergie Etwa jede vierte Kilowattstunde Strom in Deutschland wird in privaten Haushalten verbraucht. Und etwa jede vierte Kilowattstunde des nationalen Strombedarfs soll in Zukunft von der Sonne erzeugt werden. Darauf hat SolarLokal, die 2003 gestartete gemeinsame Initiative der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) und des Bonner Photovoltaik Unternehmens SolarWorld AG, hingewiesen. Eine von der Initiative zum zweiten Mal durchgeführte Umfrage unter Kommunen im Rahmen der Kampagne „25% Solarstromkommune – Wir machen unseren privaten Strom selbst“ ergab jetzt, dass immer mehr kleine Gemeinden auf ihren Dächern schon weit mehr als die 25 Prozent des Strombedarfs produzieren, den ihre Bürgerinnen und Bürger selbst verbrauchen. Kommunen und private Kleininvestor/innen werden so zum dezentralen Treiber eines ungeahnten Aufschwungs von Strom aus Sonnenenergie der in den ersten neun Monaten dieses Jahres schon mehr als sechs Prozent zum gesamten nationalen Strombedarf beitrug. Erneuter Spitzenreiter der Umfrage ist die Gemeinde Loiching in Niederbayern. Der Ort mit seinen 3.500 Einwohnerinnen und Einwohnern und einem Stromverbrauch von 12 Millionen Kilowattstunden erzeugte selbst fast 13 Millionen Kilowattstunden solarelektrisch und wird daher mit einem Anteil am Gesamtstromverbrauch von 107,5 Prozent per Saldo zum „Solarstromexporteur“. Alheim in Hessen kommt auf einen Solarstromanteil von 66,6 Prozent. In der 5.300-Einwohner-Kommune werden also zwei Drittel des innerhalb der Stadtgrenzen benötigten Stroms mit Hilfe von Solarmodulen produziert. In Ascha (Bayern) leben rund 1.500 Menschen; sie verbrauchten im letzten Jahr 4,15 Millionen Kilowattstunden Strom gleichzeitig produzierten sie schon 2,84 Mio. kWh Solarstrom. Damit kommen sie auf einen Solarstrom-Anteil an ihrem Gesamtstromverbrauch von fast 70 Prozent. Aber auch größere Städte, wie zum Beispiel Kaiserlautern mit knapp 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, legen ein überdurchschnittliches Tempo beim Ausbau ihrer Solarstromkapazitäten vor. Gegenüber 2010 (Solarstromproduktion 6 Millionen Kilowattstunden) wurde die installierte Photovoltaik Leistung in nur einem Jahr nahezu verdoppelt und mit ihr die Stromproduktion (auf über 12 Millionen Kilowattstunden). Aachen (260.454 Einwohner/innen) steigerte sich von 3 Millionen Kilowattstunden (2010) binnen eines Jahres sogar auf über 13 Millionen Kilowattstunden. Die Umfrage-Ergebnisse zeigen, dass die Photovoltaik in Deutschland nicht nur in den Kommunen, sondern insgesamt immer mehr zu einem wichtigen Baustein der Stromversorgung wird. An sehr sonnigen Tagen deckt Photovoltaik Strom mittlerweile schon bis zu 50 Prozent des Strombedarfs und damit einen Großteil der Tagesspitze. Mit sinkenden Modulpreisen und innovativen Produkten zur Speicherung von solar erzeugtem Strom wird die Photovoltaik schneller und kostengünstiger als bisher angenommen seinen Anteil von etwa 25 Prozent an der Stromversorgung erreichen. Quelle: Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) |