Artikel vom 20.09.2006, Druckdatum 15.11.2024 | |
Mit Dünnschicht-Technologie dem Siliziummangel begegnen Wenn von einem Rohstoff zu wenig da ist, muss man ihn effizienter einsetzen. Eine neue Dünnschicht-Technologie, die den Siliziumverbrauch pro Quadratmeter bei gleicher Leistung bedeutend reduziert, könnte für neuen Aufschwung auf dem Fotovoltaik Markt sorgen. Zu diesem Ergebnis kommen Marktforscher der Unternehmensberatung Frost & Sullivan. Die Dünnschicht-Technologie ermögliche es den Herstellern, am nötigen Rohmaterial zu sparen und zugleich Kosten zu dämpfen, erklärt Pramodh Panchanadam, Analyst bei Frost & Sullivan. Die Marktforscher gehen davon aus, dass die Umsätze auf dem Weltmarkt für Solar Fotovoltaik trotz Verknappung der Siliziumvorräte bis 2012 auf 16,4 Milliarden Dollar (rund 13 Milliarden. Euro) anschwellen könnten. Im vergangenen Jahr hatte die Fotovoltaik Branche 6,5 Milliarden Dollar (rund 5,1 Milliarden Euro) umgesetzt. „Der knappe Vorrat an Silizium bedeutet für die Solar-Fotovoltaik-Industrie zwar nur eingeschränktes Wachstumspotenzial. Doch wenn die Hersteller ihre Produktionskapazitäten steigern und neue Technologien sowohl bei Herstellungs- als auch bei Produktionsabläufen nutzen, können sie die steigende Nachfrage nach Solarinstallationen befriedigen und die Risiken dieser Rohstoffverknappung abfangen“, führt Panchanadam aus. Die Solarzellen und Modulhersteller haben auf den anhaltenden Rohstoffmangel reagiert und ihre Lieferverträge erweitert. Weil 2009 aber die meisten Verträge auslaufen, müssten die Unternehmen ihre Versorgungskette spätestens dann anderweitig kontrollieren, warnt der Analyst, der zu Joint Venture-Verträgen mit asiatischen Marktteilnehmern rät. Darüber hinaus müsse die Industrie prüfen, wie sie sich von einem subventionsunterstützten zu einem marktgetriebenen Element mausern kann. Der Schlüssel für den Erfolg am Markt für Fotovoltaik liege darin, rechtzeitig mit der Umstrukturierung der Versorgungskette, Verteilungsnetzwerke und Marktstrukturen zu beginnen, so Panchanadam weiter. Trotz anhaltendem Aufschwung wird der deutsche Fotovoltaik Markt nach Analystenmeinung nicht mehr die großen Wachstumsraten der vergangenen Jahre sehen. Vielmehr werde sich der nationale Markt stabilisieren oder leicht positiv sein, während das stärkere Wachstum im Ausland stattfinden wird. Großes Potenzial räumen Experten vor allem den südeuropäischen Märkten wie Italien oder Spanien ein. Quelle: IWR |