Artikel vom 11.08.2012, Druckdatum 15.11.2024

In zehn Minuten die Welt verbessern

Globalisierung, Klimawandel Umweltschutz, nachhaltige und ressourcenschonende Entwicklung – die Welt ist tagtäglich mit Herausforderungen konfrontiert, die sie nur als Ganzes meistern kann. Doch allen Menschen ein Bewusstsein dafür zu geben, dass sie Teil der Lösung sein können, dafür bedarf es zum einen der Kommunikation zwischen den Kontinenten und zum anderen der Möglichkeit für jeden Einzelnen, etwas tun und damit etwas verändern zu können. Global Citizenship nennt man diese Idee, dass jeder Mensch als Einwohner/in der Erde Bürgerrechte und -pflichten besitzt.

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena hat sich ebenfalls diesem Konzept verschrieben. Bereits seit 21 Jahren ist sie Mitglied der Melton Foundation – einem Netzwerk, in dem sie mit fünf Universitäten in Chile, China, Indien und den USA interkulturelle Zusammenarbeit pflegt. Vom 20. bis 26. August treffen sich über 100 Mitglieder der Stiftung zur Tagung „Global Citizenship Celebration“ in Jena, um neue Ideen zu entwickeln und das Wissen der Stiftungsmitglieder zu vertiefen, mit globalen und regionalen Herausforderungen effektiv umzugehen.

„Die Tagung bedeutet für uns eine Art Neustart“, sagt Stefan Ipach vom Servicezentrum Forschung und Transfer der Universität Jena. Er ist Campuskoordinator der Stiftung in Jena und hat gemeinsam mit seinem Team das Treffen organisiert. „Nach einer strategischen Neuausrichtung der Stiftung, die in den letzten Jahren durch ein internationales Team vorbereitet wurde, steht für uns Global Citizenship im Zentrum unserer Arbeit“, informiert er. Nach Workshops zu globalen Themen und relevanten Handlungskompetenzen wollen die Mitglieder am Ende der Woche Konzepte für Projekte entwickeln, mit denen sie in den kommenden Jahren beispielsweise die interkulturelle Zusammenarbeit weltweit pflegen werden. 

Global denken, lokal handeln lautet dabei die Devise. „Um ein Bewusstsein für Probleme in anderen Regionen zu schaffen, müssen wir die Bürger erst einmal darüber informieren“, erklärt Ipach den Ansatz des Netzwerkes. „Etwa durch Vorlesungsreihen oder ein Filmfestival haben wir das in den vergangenen Jahren in Jena getan.“ Nun sei es aber Zeit, international noch intensiver zusammenzuarbeiten.

Am Samstag, dem 25. August, stellen die sogenannten Senior Fellows der Stiftung geplante Projekte auf einem öffentlichen Ideenmarkt vor. Die Junior Fellows können mit ihnen darüber diskutieren und sich dann für Projekte entscheiden. So entstehen internationale Teams, die gemeinsam an der Umsetzung der Ideen arbeiten, sobald sie wieder zu Hause sind.

„Parallel zur Tagung findet am 21. August im Volksbad ein sogenanntes TEDx-Event statt“, informiert Ipach. „Dabei stellen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich dafür beworben haben, in zehn bis zwanzig Minuten eine Vision vor, wie sie die Welt verändern wollen. Unterstützt wird das Ganze von kulturellen Beiträgen, um die Inhalte besser verarbeiten zu können.“ In der Regel schlössen sich rege Diskussionen an. Die Melton Foundation will darüber auch neue Kooperationspartner gewinnen.

In fünf parallel stattfindenden Workshops zu den Themen „Globale Identität“, „Politik und Medien“, „Globale Wirtschaft“, „Nachhaltiger Lebensstil“ sowie „Ethik und Verantwortung“ können Junior und Senior Fellows ihr Wissen in diesen Aspekten von Global Citizenship erweitern. Zudem werden Skilltrainings, beispielsweise zu interkultureller Kompetenz, Fundraising und Teamwork angeboten, in denen die Teilnehmer praktische Erfahrungen für die Umsetzung Ihrer Projekte sammeln. Außerdem gibt es für die Teilnehmer ein umfangreiches Begleitprogramm, das Ausflüge nach Erfurt und Weimar bzw. eine Wanderung um Jena vorsieht.

Die Tagung wird vom Programm „Jugend in Aktion“ der Europäischen Union, Ertex Jacquard, dem Ingenieurbüro Mario Vales und der Sparkasse Jena-Saale-Holzland unterstützt. 

Quelle: Friedrich-Schiller-Universität Jena
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