Artikel vom 05.06.2012, Druckdatum 15.11.2024

Solarthermie: InSun-Forschungsprojekt gestartet

Das Zentrum für nachhaltige Energietechnik (zafh.net) an der Hochschule für Technik Stuttgart ist auf europäischer Ebene weiterhin sehr erfolgreich. Im April 2012 ist das vom zafh.net koordinierte Projekt „InSun – Industrial Process Heat by Solar Collectors“ gestartet. Ziel des „InSun“ Verbundprojektes ist es, die Zuverlässigkeit und Qualität von großen solarthermischen Anlagen für die Bereitstellung von industrieller Prozesswärme im niedrigen und mittleren Temperaturbereich für unterschiedliche Prozesswärmeanwendungen zu demonstrieren.

Zwei weitere europäische Projekte, in denen das zafh.net als Partner beteiligt ist, befänden sich in der Vertragsvorbereitungsphase, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Damit könne das zafh.net seine erfolgreichen Forschungsaktivitäten auf europäischer Ebene weiter ausbauen.

Die Demonstrationsanlagen sollen je eine Heizleistung von über ein Megawatt erreichen. Drei unterschiedliche Kollektortypen werden eingesetzt und verglichen: 

1. Optimierte Flachkollektoren der Firma S.O.L.I.D für die Vorerwärmung des Speisewassers eines Dampfkessels auf 95 Grad Celsius in der Fleischwarenproduktion der Firma Berger in Österreich. 

2. Konzentrierende Fresnel Kollektoren von SOLTIGUA für die Trocknung von Ziegeln bei Lufttemperaturen von über 200 Grad Celsius in einer Ziegelproduktion in Italien. 

3. Parabolrinnenkollektoren von SOLERA für die Herstellung von Milchpulver bei Heiztemperaturen von 185 Grad in einer Molkerei für Schaf- und Ziegenmilch der Firma. LACO in Spanien.

Jede dieser Demonstrationsanlagen bietet ein hohes Reproduktionspotenzial. Fehlende Standards, insbesondere für konzentrierende Kollektoren und die große Unsicherheit bzgl. der Kosten für die Systemintegration sind die wesentlichen Hemmnisse für eine schnelle Verbreitung dieser hocheffizienten und innovativen Technologie im industriellen Sektor. Das InSun Projekt soll daher neben dem Monitoring und regelungstechnischen Optimierung der drei Demonstrationsanlagen auch einen signifikanten Beitrag zu Standardisierungsprozessen im Hinblick auf Konstruktion, Integration und Dimensionierung dieser jungen Technologie leisten und damit die Hürden für einen schnellen Markteintritt reduzieren.

Im Demonstrationsprojekt InSun sind insgesamt vier Millionen Euro für Umsetzungsmaßnahmen und Begleitforschung verfügbar, das Gesamtvolumen liegt bei 6 Millionen. Das Projekt wird von Stuttgart aus vom Zentrum für nachhaltige Energietechnik (zafh.net) an der HFT Stuttgart kooerdiniert. An dem Verbundprojekt InSun sind sieben Partner aus Österreich, Italien, Spanien und Deutschland beteiligt.

Die beiden Projekte, die sich in der Vertragsvorbereitungsphase befinden, beschäftigen sich mit der energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden inklusive Integration von Gebäudeautomationssystemen und erneuerbare Energiesysteme. Über das 7. Forschungsrahmenprogramm erhält das zafh.net als Projektpartner weitere 600.000 Euro. Die Projekte bieten die Möglichkeit, sich mit Partnern aus elf europäischen Ländern zu vernetzen. 

Quelle: Hochschule für Technik Stuttgart




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