Artikel vom 22.03.2012, Druckdatum 15.11.2024 | |
Meyer Burger Technology AG: Konzerngewinn durch Roth & Rau belastet Die Meyer Burger Gruppe (Baar, Schweiz) steigerte im Geschäftsjahr 2011 den Nettoumsatz um 59 Prozent auf 1.315,0 Millionen Schweizer Franken (Vorjahr 826,0 Millionen CHF). Der EBITDA erhöhte sich um 48 Prozent auf 278,4 Millionen CHF (Vorjahr 187,5 Millionen CHF). Auf Stufe EBIT und Konzerngewinn wurde das Ergebnis maßgeblich durch Sondereffekte aufgrund der Akquisition von Roth & Rau belastet. Das hohe Umsatzwachstum setzt sich Unternehmensangaben zufolge zusammen aus 44 Prozent organischem und 15 Prozent akquisitionsbedingtem Wachstum. Meyer Burger erzielte einen EBIT von 116,7 Millionen CHF (Vorjahr 127,9 Millionen CHF) und einen Konzerngewinn von 35,8 Millionen CHF (Vorjahr 97,9 Millionen CHF). Die Bilanz ist mit einer Nettoliquidität von 250,3 Millionen CHF und einer Eigenkapitalquote von 55,4 Prozent nach wie vor sehr solide. Die anhaltend angespannte Situation in der Photovoltaik Branche habe trotz gutem Auftragsbestand zu einer sehr vorsichtigen Einschätzung betreffend dem laufenden Geschäftsjahr 2012 geführt, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung des Konzerns. Die Unsicherheiten darüber, wann erneut Investitionsprogramme auf Seiten der Zell- und Modulhersteller ausgelöst werden, blieben vorerst bestehen. Die Meyer Burger Gruppe bündele im 2012 ihre Ressourcen und führe weltweit Vertriebsaktivitäten und Gesellschaften in Schlüsselmärkten zusammen. Damit nutze das Unternehmen Synergiepotenziale innerhalb der Gruppe und verstärke die effiziente Marktbearbeitung entlang der Wertschöpfungskette in der Photovoltaik heißt es weiter. Die Solarbranche habe ein schwieriges Jahr hinter sich. Auf Seiten der Zell- und Modulhersteller seien in den vergangenen Jahren Produktionskapazitäten für Solarmodule von rund 50 GW geschaffen worden, welche im 2011 einer neu installierten Kapazität von rund 27 GW gegenüberstanden. Dieses Ungleichgewicht zwischen Überkapazitäten und Nachfrage habe zu einem starken Preiszerfall auf den Zell- und Modulpreisen geführt und insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2011 eine schmerzhafte Konsolidierungsphase in der gesamten Solarindustrie ausgelöst, so das Unternehmen. Die Meyer Burger Gruppe erzielte in diesem Umfeld dennoch ein gutes Volumen an neuen Aufträgen von 876,8 Millionen CHF (Vorjahr 1.329,8 Millionen CHF). Der Auftragsbestand per Jahresende 2011 lag bei 909,9 Millionen CHF (Vorjahr 1.048,5 Millionen CHF). Mit dem hohen Auftragsbestand aus dem Vorjahr und neuen Aufträgen im Berichtsjahr 2011 konnte der Nettoumsatz um insgesamt 59 Prozent auf 1.315,0 Millionen CHF (Vorjahr 826,0 Millionen CHF) gesteigert werden. Das organische Wachstum belief sich auf 44 Prozent, während 125,9 Millionen CHF bzw. 15 Prozent des Wachstums auf die Erstkonsolidierung der Roth & Rau Gesellschaften seit August 2011 zurückzuführen sind. Mit diesem Resultat hat die Meyer Burger Gruppe ihre für das Jahr 2011 angekündigte Umsatz-Guidance erreicht. Das stärkste Umsatzwachstum fand Unternehmensangaben zufolge in der Region Asien statt (Umsatzveränderung +68 Prozent), die mit 80 Prozent des Nettoumsatzes auch im 2011 die gewichtigste Kundenregion darstellte. Auf die Region Europa entfielen 17 Prozent des Nettoumsatzes (Umsatzveränderung +60 Prozent) und weitere 3 Prozent konnten mit Kunden in den USA erzielt werden (Umsatzveränderung -40 Prozent). Im Berichtsjahr erreichte der EBITDA 278,4 Millionen CHF (Vorjahr 187.5 Millionen CHF), wobei der Konsolidierungseffekt von Roth & Rau knapp 1 Prozent beträgt. Ohne Einbezug der anteiligen Resultate der Roth & Rau Gesellschaften erzielte Meyer Burger eine EBITDA Marge von 23,5 Prozent und hat damit ihre Guidance ebenfalls erreicht (Marge Vorjahr 22,7 Prozent). Unter Berücksichtigung der Umsatz- und EBITDA-Anteile von Roth & Rau belief sich die EBITDA Marge auf 21,2 Prozent. Die Abschreibungen und Wertminderungen im Berichtsjahr 2011 betrugen insgesamt 161,7 Millionen CHF (Vorjahr 59,7 Millionen CHF). Davon sind rund CHF 41.7 Mio. auf planmäßige Abschreibungen von immateriallen Werten zurückzuführen, welche im Wesentlichen aus den Unternehmenskäufen (Hennecke, AMB Automation, Diamond Wire) bzw. der Fusion mit 3S Industries AG (3S Modultec, 3S Photovoltaics, Somont und Pasan) der vergangenen Jahre stammen. Für die Beteiligung an Roth & Rau seien rund 19,4 Millionen CHF an ordentlichen Abschreibungen auf immateriellen Anlagen getätigt worden. Zudem wurde ein einmaliges Impairment auf den Goodwillpositionen von Roth & Rau AG und OTB Solar B.V. in Höhe von 73,6 Millionen CHF und ein Impairment auf der Roth & Rau CTF Dünnfilm Technologie von 7.0 Millionen CHF vorgenommen. Auf Stufe EBIT belief sich der Konsolidierungseffekt der Roth & Rau Gruppe auf rund -107 Millionen CHF. Insgesamt erzielte die Meyer Burger Gruppe demnach einen EBIT von 116,7 Millionen CHF (Vorjahr 127,9 Millionen CHF). Die EBIT Marge belief sich auf 8,9 Prozent (Vorjahr 15,5 Prozent). Das Finanzergebnis netto betrug -21,4 Millionen CHF und enthält Fremdwährungseffekte von rund -16,8 Millionen CHF, die im Wesentlichen auf die Bewertung von Inter-Company Darlehen an ausländische Tochtergesellschaften, die im Rahmen der Akquisition der Roth & Rau Gruppe während des Berichtsjahres gewährt wurden, zurückzuführen sind. Die bezahlten Bankzinsen beliefen sich auf 3,9 Millionen CHF (Vorjahr 3,5 Millionen CHF). Der Konzerngewinn 2011 beträgt 35,8 Millionen CHF (Vorjahr 97,9 Millionen CHF). Das Eigenkapital beläuft sich Unternehmensangaben zufolge per 31. Dezember 2011 auf 762,5 Millionen CHF (31.12.2010: 642,9 Millionen CHF) mit einer soliden Eigenkapitalquote von 55,4 Prozent (31.12.2010: 60,3 Prozent). Im Berichtsjahr 2011 wurde ein operativer Cashflow von +218,8 Millionen CHF erwirtschaftet (Vorjahr +347,5 Millionen CHF). Angesichts der bestehenden Überkapazitäten auf Seiten der Zell- und Modulhersteller werde 2012 zu einem äußerst herausfordernden Geschäftsjahr, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Entsprechend sei auch eine Guidance für das laufende Geschäftsjahr äußerst schwierig: Das Unternehmen rechnet im 2012 mit einem Nettoumsatz in der Größenordnung von 600 bis 800 Millionen CHF und einer EBITDA Marge von zwischen 4 bis 8 Prozent. Der vollständige Geschäftsbericht 2011 steht auf der Webseite www.meyerburger.com unter dem Link – Investor Relations – Finanzberichte – zum Download zur Verfügung. Quelle: Meyer Burger Gruppe Alle Angaben ohne Gewähr |