Artikel vom 20.02.2012, Druckdatum 15.11.2024

EU-Projekt hilft, Energieverbrauch zu senken

Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen verschwenden häufig Energie, da sie nicht wissen, welche Geräte und welche Lampen die meiste Energie verbrauchen. Ein von der EU gefördertes Projekt, das in Großbritannien und Bulgarien getestet wurde, unterstützt Verbraucherinnen und Verbraucher beim Umdenken – an einem Display können diese ihren Energieverbrauch ablesen und anhand der Informationen ihren Energieverbrauch um durchschnittlich 8 Prozentsenken.

In Interviews mit 1.000 Personen in Großbritannien und Bulgarien wurde festgestellt, dass nur 17 Prozent der Befragten wussten, welches Gerät den höchsten Energieverbrauch hat: die Waschmaschine. Daraus ergab sich die Annahme, dass zusätzliche Daten den Verbraucherinnen und Verbrauchern helfen dürften, bei ihrem Energieverbrauch bewusstere Entscheidungen zu treffen.

Das DEHEMS-Projekt „Digital Environment Home Energy Management System“ zeigt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher, die mehr Informationen über ihren Energieverbrauch haben und diesen mit ihren Nachbarn und ihrer Familie vergleichen können, eher dazu bereit sind, ihr Verhalten zu ändern. Das von der EU geförderte System zeigt alle sechs Sekunden die Verbrauchsdaten über ein kleines digitales Display an. Die Daten können auch in Echtzeit über einen Fernsehbildschirm, ein Handy, einen PC oder ein App sozialer Medien abgelesen werden.

Bei der DEHEMS-Konsole handelt es sich um eine Anzeige auf einem frei stehenden Monitor oder auf verschiedenen Handgeräten, Smartphones und dem PC. Die Konsole kann den durchschnittlichen täglichen Energieverbrauch entsprechend der Zahl der Schlafzimmer, der Zahl der Bewohner und der Art der Immobilie anzeigen.

Da die Daten über das Internet an einen zentralen Server übertragen werden, lassen sich ähnliche Haushalte miteinander vergleichen. Damit werden Nutzerinnen und Nutzer nicht nur über ihren eigenen Energieverbrauch informiert, sondern sehen auch, ob ihr Energieverbrauch im Vergleich mit anderen in derselben Kategorie hoch, mittel oder niedrig ist.

Die Daten sind anonym – personenbezogene Daten werden nicht weitergegeben, es werden aber genug Daten ausgetauscht, um aussagekräftige Vergleiche anstellen zu können. So ist es beispielsweise möglich, dass einem Haushalt mit zwei Personen mit einem Schlafzimmer und mit einem Energieverbrauch von 17 kWh Energie pro Tag angezeigt wird, dass er so viel Energie verbraucht wie ein Haushalt mit drei Personen und drei Schlafzimmern.

Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Neelie Kroes, sagte hierzu: „Die Menschen treffen bewusstere Entscheidungen, wenn sie besser informiert sind. Das DEHEMS-Projekt zeigt, dass sich der Energieverbrauch Europas mit sehr einfachen Mitteln verringern lässt.“

Das DEHEMS-System könnte in den nächsten Jahren richtungsweisend sein. Im Handel sind mittlerweile zwei Produkte erhältlich: Der „Energyhive“ (www.energyhive.co.uk) und dessen Netz, das es Mitgliedern ermöglicht, rund um die Uhr über einen Web-Browser einen Echtzeit-Überblick über ihren häuslichen Energieverbrauch zu erhalten, und „Greenica“ (www.greenica.net), das speziell auf Haushalte, Schulen und Kleinunternehmen ausgerichtete Produkte anbietet.

Mehr zum DEHEMS-Projekt unter www.dehems.eu

Quelle: Europäische Kommission
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