Artikel vom 20.12.2011, Druckdatum 15.11.2024 | |
Freiburgs größte Photovoltaik-Anlage geht in Betrieb Freiburg hat jetzt einen Energieberg: Auf der ehemaligen Mülldeponie Eichelbuck hat die Stadt Freiburg heute eine 17.500 Quadratmeter große und 2,5 Megawatt starke Photovoltaik Anlage offiziell in Betrieb genommen. Das technisch anspruchsvolle Projekt stand unter einem immensen Zeitdruck: Die riesige Anlage im Breisgau sollte unbedingt noch in diesem Jahr ans Netz gehen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Ab 2012 verringert sich erneut die Einspeisevergütung. Das Bauvorhaben ist selbst für das solarerfahrene Freiburg das umfangreichste seit jeher und fünf Mal so groß wie die bisher größte Photovoltaik Anlage in der Stadt. Außerdem stellt sie die zweitgrößte Anlage ihrer Art im gesamten Bundesland Baden-Württemberg dar. Mit dem hier erzeugten Strom wird der Jahresbedarf von 1.000 Haushalten abgedeckt. Das Photovoltaik Kraftwerk auf der ehemaligen Mülldeponie Eichelbuck ist ein Projekt der Stadt Freiburg, der Anfang letzten Jahres gegründeten ASF Solar GmbH & Co. KG, einer Tochtergesellschaft der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF) und der badenova. „Diese Kooperation ist ein hervorragendes Beispiel für nachhaltiges Wirtschaften ganz im Zeichen des Klimaschutzes“, so Oberbürgermeister Dieter Salomon. „Die bislang größte Photovoltaik Anlage auf dem Dach der Freiburger Neuen Messe wird damit deutlich auf den zweiten Rang verwiesen“, so badenova-Vorstandsvorsitzender Thorsten Radensleben. Und Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik: „Die Solaranlage auf dem Eichelbuck ist ein wichtiger Schritt auf den Weg zu unseren Klimaschutzzielen.“ Die städtische Hausmülldeponie Eichelbuck liegt gut versteckt im nördlichen Mooswald. In ihren 33 Betriebsjahren wuchs die Deponie zu einem 55 Meter hohen, künstlichen Berg an, dessen Südhang sich optimal als Standort für eine größere Photovoltaik Anlage nutzen lässt. Erste Planungen bezüglich eines Solarkraftwerkes entstanden bereits anlässlich der Stilllegung des Deponiebetriebes im Jahr 2005. Am 12. Juli 2011 gab der Freiburger Gemeinderat dann grünes Licht für das umfangreiche und ehrgeizige Projekt, das noch in diesem Jahr verwirklicht werden soll. Bei dem Vorhaben mussten mehrere technische Herausforderungen gemeistert werden: Die Trägerkonstruktion, auf der die Photovoltaik Module angebracht sind, dürfen auf keinen Fall die Deponieabdichtung durchdringen. Zudem mussten verschiedene Hangneigungen und Ausrichtungen berücksichtigt werden, was die elektrische Auslegung und Dimensionierung der Wechselrichter komplex machte. Eine weitere Herausforderung an die Konstrukteure waren die steilen Hanglagen von bis zu 22 Grad. Denn die Standsicherheit der Anlage und der Schutz gegen ein Abrutschen des Hanges hatten bei dem Bauvorhaben höchste Priorität. Die Gesamtkosten des Projekts liegen bei rund fünf Millionen Euro. Mit dem Bau der Photovoltaik Anlage war die Firma Relatio International aus Balingen betraut. In Deutschland gibt es bereits eine Reihe von stillgelegten Deponien, die zur regenerativen Energieproduktion genutzt werden. Mit einer Gesamtleistung von 2.500 kWp ist die auf dem Eichelbuck aufgeständerte Solarstromanlage die zweitgrößte Deponieanlage in Baden-Württemberg. Der Deponiebetrieb auf dem Eichelbuck wurde am 31. Mai 2005 eingestellt und noch bis 2020 sollen die Rekultivierungsarbeiten auf dem 22 Hektar großen Gelände andauern. „Es gibt nur wenig öffentliche Nutzungsmöglichkeiten für Altdeponien, doch als Solarkraftwerk wird der Eichelbuck zukünftig eine wichtige Rolle im Freiburger Energiekonzept spielen“, erläutert Michael Broglin, Geschäftsführer der ASF Solar GmbH & Co. KG. Quelle: Stadt Freiburg |