Artikel vom 07.12.2011, Druckdatum 15.11.2024

SolarWorld AG prüft auch Klage auf EU-Ebene gegen chinesische Handelspraktiken

Chinesische Importe von Photovoltaik Modulen und Solarzellen haben der US-Solarindustrie geschadet – so lautet die Feststellung der US-Handelskommission, die am Freitag in Washington D.C. bekannt wurde. Die SolarWorld AG (Bonn) zeigte sich erfreut über die einstimmige Entscheidung des sechsköpfigen Gremiums, die den Weg frei mache für weitere Untersuchungen der Antidumpingklage gegen chinesische Solarhersteller. Die SolarWorld AG prüft vor diesem Hintergrund nun auch eine Klage auf EU-Ebene.

„Mit dieser Entscheidung macht die US-Handelskommission den Weg frei für eine detaillierte Offenlegung der chinesischen Handelspraktiken, die unserer Ansicht nach illegal sind und allein zur strategischen Sicherung von Marktanteilen im Westen dienen“, sagte Dr. Ing E.h. Frank Asbeck, Vorstandssprecher der SolarWorld AG. Damit sei die Einführung von Strafzöllen und Ausgleichszahlungen auf chinesische Solarmodule und -zellen in den Vereinigten Staaten wahrscheinlicher geworden. Diese seien zur Wiederherstellung eines fairen Wettbewerbs im Sinne der Industrie und der Kunden notwendig. Die SolarWorld AG prüfe vor diesem Hintergrund auch eine Klage auf EU-Ebene, sagte Asbeck weiter. 

In ihrer Petition hat CASM nicht nur die Subvention und massive finanzielle Unterstützung chinesischer Solarhersteller öffentlich gemacht, die nach den Richtlinien der Welthandelsorganisation nicht zulässig sind, sondern klagt damit auch gegen die Verletzung von Sozial- und Umweltstandards in der Produktion von Solarmodulen und -zellen in China. Nur so seien die Chinesen in der Lage, Ware langfristig zu Dumpingpreisen anzubieten. Die Kosten der Produktion konnten Hersteller in den USA seit vielen Jahren kontinuierlich senken, sehen sich aber nun durch Dumping aus China zum Teil in ihrer Existenz bedroht. SolarWorld-Chef Frank Asbeck hatte in diesem Zusammenhang von einem „Handelskrieg“ gesprochen. 

Die Antidumpingklage gegen chinesische Solarhersteller war am 19. Oktober von SolarWorld Industries America Inc. mit Unterstützung von sechs US-amerikanischen Solarherstellern eingereicht worden, die sich zur Coalition for American Solar Manufacturing (CASM) zusammengeschlossen hatten. Der Coalition for American Solar Manufacturing (CASM) sind nach Angaben der SolarWorld inzwischen über 150 weitere Solarunternehmen mit insgesamt mehr als 11 000 Beschäftigten beigetreten.

Weitere Details zur Klage: www.americansolarmanufacturing.org 

Quelle: SolarWorld AG

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