Artikel vom 10.03.2011, Druckdatum 15.11.2024

Aktionsbündnis ruft bundesweit zum Anti-Atom-Protest am 12. März 2011 auf

Am Samstag, 12. März 2011, organisieren der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt, Campact, Robin Wood und die NaturFreunde Deutschlands eine etwa 45 Kilometer lange Menschenkette gegen Atomenergie – vom Atomkraftwerk (AKW) Neckarwestheim bis nach Stuttgart. Mit der spektakulären Anti-Atom-Aktion wollen die Verbände ausgehend von Baden-Württemberg einen Richtungswechsel der bundesweiten Energiepolitik einläuten. Unter dem Motto „Den Atomausstieg in die Hand nehmen!“, fordern sie die Bevölkerung auf, sich an dem unübersehbaren Signal gegen Atomenergie zu beteiligen.

Die amtierende baden-württembergische Landesregierung zählt zu den starken Verfechtern der Atomenergie, obwohl die Atommüllfrage ungelöst ist. Gleichzeitig fordert die Bevölkerung den Ausstieg aus dieser riskanten Technologie. „Egal wie sich die Landesregierung nach der Wahl am 27. März 2011 zusammensetzt: Sie muss den Atomausstieg selbst in die Hand nehmen und die Meiler in Neckarwestheim und Phillipsburg stilllegen. Hierzu braucht es eine konsequente Atomaufsicht, die höchste Sicherheitsanforderungen stellt“, erklärte der BUND-Landesgeschäftsführer Berthold Frieß.

Der Beschluss der Bundesregierung für die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken dient allein den Stromkonzernen, sie verdienen daran fast 100 Milliarden Euro. Die Entscheidung wäre ohne den Pro-Atom-Kurs von Bayern, Baden-Württemberg und Hessen nicht zustande gekommen, erklärte der Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt Jochen Stay: „Aber jetzt ist die Anti-AKW-Bewegung so stark wie nie.“ Hunderttausende gehen auf die Straße, weil sie diese gemeingefährliche Atompolitik nicht hinnehmen wollen.

„Der Bürgerprotest im Südwesten wird sich auf die Energiepolitik der Bundesregierung auswirken. Denn ein Kurswechsel in Baden-Württemberg bedeutet das Ende der einflussreichen Pro-Atom-Allianz im Südwesten.“

Der Campact-Geschäftsführer Christoph Bautz prognostizierte, dass sich mehrere zehntausend Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet am 12. März 2011 zur Menschenkette aufmachen werden. „Sie fordern, dass jetzt die Bundesländer den Ausstieg aus der Atomkraft selbst in die Hand nehmen, den die Bundesregierung den Bürgern verweigert. Eine neue Landesregierung in Baden-Württemberg muss hier den Anfang machen - und per Atomaufsicht Reaktoren abschalten“, sagte Bautz.

Das Vorstandmitglied der NaturFreunde Deutschlands Uwe Hiksch erläuterte den Ablauf der Menschenkette. Am 12. März 2011 beginnt sich die Kette ab 12.30 Uhr zu formieren – um 13.30 Uhr soll sie für eine halbe Stunde stehen.

Die Teilnehmer aus der ganzen Bundesrepublik werden fünf Streckenabschnitten zugeordnet und so das AKW Neckarwestheim mit der Landeshauptstadt Stuttgart verbinden. Von 15.30 bis 17 Uhr ist eine Abschlusskundgebung auf dem Stuttgarter Schlossplatz geplant. „Mit der Menschenkette von Stuttgart nach Neckarwestheim machen wir deutlich, dass der Schrottreaktor in Neckarwestheim sofort abgeschaltet werden muss. Mit dessen Weiterbetrieb beweist die Landesregierung, dass sie eine profitorientierte Steinzeitpolitik betreibt.“ 

Mehr Informationen zur Menschenkette am 12.3.2011 gibt es hier.

Quelle: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
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