Artikel vom 30.12.2010, Druckdatum 15.11.2024

Erneuerbare Energien sorgen für stärkeres Wachstum in Deutschland

Der Ausbau Erneuerbarer Energien in Deutschland wird unter dem Strich zu einem kräftigeren Wirtschaftswachstum und einem anziehenden Konsum führen. Dies sind zentrale Ergebnisse einer vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) veröffentlichten Studie zu den langfristigen Nettoeffekten des Umbaus des Energiesystems.

So werde das Bruttoinlandsprodukt 2030 um rund drei Prozent über dem Niveau liegen, das ohne einen Ausbau erreicht würde. Dem privaten Konsum gibt der Ausbau Erneuerbarer Energien nach der Modellrechnung des DIW Berlin sogar einen noch kräftigeren Impuls: Er soll um 3,5 Prozent über dem Niveau liegen, das sich ergeben würde, wenn keinerlei Ausbau der Erneuerbaren Energien stattfände. Auch die privaten Anlageinvestitionen steigen kräftig, sie sind im Jahr 2030 um 6,7 Prozent höher. 

Das DIW Berlin hat die volkswirtschaftliche Nettobilanz des Ausbaus Erneuerbarer Energien bis 2030 mit einem neu entwickelten Modell untersucht. In die Modellrechnung einbezogen wurden wachstumsfördernde Impulse – wie Investitionen in Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien – ebenso wie kostentreibende Effekte. Zu letzteren zählt die umlagefinanzierte Vergütung für die Einspeisung von Strom aus Erneuerbaren Energien ins Stromnetz. Für eine umfassende Bewertung dieser Effekte ist es wichtig, diese zum Teil gegenläufigen Effekte konsistent in ein Gesamtmodell zu integrieren. Dabei werden die gesamtwirtschaftlichen Wechselwirkungen und die internationalen Verflechtungen abgebildet.

Die Beschäftigungseffekte hängen der Analyse zufolge stark von den Gegebenheiten auf dem Arbeitsmarkt und der Entwicklung der Arbeitsproduktivität ab. „Gelingt es, ausreichend Arbeitskräfte zu mobilisieren, ist bei einem Ausbau der Erneuerbaren Energien ein kräftiger Zuwachs der Beschäftigung möglich. Steigt jedoch die Produktivität je Beschäftigten im selben Maße wie das Wirtschaftswachstum, ändert sich bei der Beschäftigung nur wenig. In keinem der untersuchten Szenarien nimmt die Beschäftigung ab“, fasst Dietmar Edler, einer der Autoren der Studie, die Ergebnisse zusammen.

Bis 2030 soll der Anteil Erneuerbarer Energien am gesamten Endenergieverbrauch auf rund 32 Prozent steigen. So sieht es das Leitszenario des Bundesumweltministeriums von 2009 vor. Dieses Ausbauziel war Grundlage für die jetzt vom DIW Berlin erstellte Modellrechnung. 

Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.
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