Artikel vom 12.11.2010, Druckdatum 15.11.2024

Q-Cells hebt Jahresumsatzprognose an

Q-Cells SE (Bitterfeld-Wolfen) konnte aufgrund hoher Nachfrage und stabiler Preise im dritten Quartal den Umsatz im Vergleich zum zweiten Quartal um 20 Prozent auf 402 Millionen Euro steigern. Im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres ergibt sich eine Steigerung um zirka 120 Prozent, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Die Jahresumsatzprognose wurde auf über 1,3 Milliarden Euro angehoben.

Das operative Ergebnis (EBIT) belief sich demnach auf 37 Millionen Euro und war damit um 35 Prozent höher als das Ergebnis des zweiten Quartals. Die EBIT-Marge erhöhte sich in den beiden Quartalen von 8 auf 9 Prozent. Auf Neunmonatsbasis erzielte Q-Cells Unternehmensangaben zufolge einen Umsatz von 967 Millionen Euro und ein EBIT von 55 Millionen Euro.

Das Gesamtproduktionsvolumen an Solarzellen und Dünnschicht-Solarmodulen lag im dritten Quartal bei rund 305 Megawatt peak (MWp), eine Steigerung um 28 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal (238 MWp) und um 152 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal (121 MWp). Der Neunmonatswert betrug 717 MWp.

Q-Cells sieht das im August 2009 gestartete Restrukturierungsprogramm als nunmehr erfolgreich abgeschlossen. Teil der deutlichen Steigerung im operativen Ergebnis sei die verbesserte Kostenposition, die Q-Cells durch eine Kombination von Restrukturierungsmaßnahmen, den Einsatz der erweiterten Produktionskapazitäten in Malaysia sowie die Flexibilisierung von Waferbeschaffungsverträgen und damit vorteilhaften Marktkonditionen erreichen konnte, heißt es in der Pressemitteilung.

Nedim Cen, Vorstandsvorsitzender der Q-Cells SE: „Die Restrukturierung trägt weiter Früchte. Allerdings werden eine umfassende Kostenkontrolle sowie die enge Überwachung von Investitionen und unserer Liquiditätsposition weiterhin im Fokus stehen.“

Am 27. September 2010 veröffentlichte Q-Cells ein Finanzierungspaket, um frühzeitig eine im Februar 2012 zur Rückzahlung anstehende Wandelschuldverschreibung in Höhe von 492 Millionen Euro zu refinanzieren. Nettoemissionserlöse von 242 Millionen Euro aus einer Kapitalerhöhung sowie der Begebung einer neuen Handelsschuldverschreibung und Eigenmittel in Höhe von 27 Millionen Euro wurden Unternehmensangaben zufolge bereits dazu verwendet, einen Großteil der Wandelschuldverschreibung zurückzukaufen. Der verbleibende Betrag von 212 Millionen Euro soll bei Fälligkeit mit den Erlösen aus der frühzeitigen Rückzahlung des LDK-Darlehens sowie aus Barmittelzuflüssen bestehender Projekte zurückgeführt werden, so das Unternehmen.

Marion Helmes, Finanzvorstand der Q-Cells SE: „Die frühzeitige Refinanzierung wird dem Unternehmen auch in einem schwierigen Marktumfeld zusätzlichen Bewegungsspielraum geben.“

Der Aufbau der kristallinen Zellfertigung in Malaysia komme zügig voran, meldet Q-Cells. Erstmalig habe im dritten Quartal die Fertigung von Solarzellen in Malaysia das Produktionsvolumen in Deutschland übertroffen. Die Auslieferung von kristallinen Solarmodulen belief sich demnach auf 26 MWp im dritten Quartal und lag damit unter den im zweiten Quartal erreichten 44 MWp. Die Gründe für den Rückgang seien Probleme im Aufbau der Fertigung und in der Produktion bei Partnern in der Prozesskette, die mittlerweile behoben werden konnten, so Q-Cells.

Das Geschäft mit mittelgroßen Photovoltaik Anlagen für den gewerblichen und industriellen Einsatz sei gut angelaufen. So habe beispielsweise eine Aufdach Anlage im agrarwirtschaftlichen Bereich in Norddeutschland (Oschersleben) mit einer Kapazität von knapp 1 MWp installiert werden können. Zudem konnten Unternehmensangaben zufolge in Ontario (Kanada) gemeinsam mit lokalen Partnern Verträge über ein Volumen von 110 MWp für 2010/2011 vereinbart werden. Q-Cells sieht Nordamerika als einen der Schwerpunktmärkte in der weiteren Internationalisierung. Insgesamt werde das Potenzial des nordamerikanischen Marktes auf 2 GWp in 2011 geschätzt, heißt es in der Pressemitteilung.

Die Erweiterung des Produktportfolios, inklusive der kristallinen Solarmodule und des gewerblichen und industriellen Systemgeschäfts, hat Unternehmensangaben zufolge zu einem stabileren und höheren Margenprofil beigetragen. Man erwarte, so die Position in einem breiteren Segment des Photovoltaik Marktes ausweiten zu können, so das Unternehmen. Hierzu soll insbesondere eine neustrukturierte Vertriebsorganisation sowie die Weiterentwicklung des Unternehmens zu einer kundenorientierten Organisation beitragen.

Nedim Cen kommentierte: „Nachdem die Restrukturierung abgeschlossen und die Refinanzierung gesichert sind, müssen wir uns weiter mit aller Kraft auf die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit, die weitere Internationalisierung und die Etablierung von Q-Cells als Anbieter von Photovoltaik Lösungen konzentrieren.“

Q-Cells hat seine Jahresumsatzprognose auf über 1,3 Milliarden Euro angehoben, nachdem sie zwischenzeitlich auf 1,2 bis 1,3 Milliarden Euro erhöht worden war. Das Unternehmen erwartet für das Gesamtjahr ein EBIT zwischen 75 und 80 Millionen Euro. Für das kommende Geschäftsjahr erwartet Q-Cells ein anspruchsvolles Marktumfeld, heißt es in der Pressemitteilung abschließend. 

Quelle: Q-Cells SE

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