Artikel vom 30.03.2010, Druckdatum 15.11.2024 | |
Förderstopp für erneuerbare Wärme: Finanzpolitik schlägt Umweltschutz „Die aktuelle Finanzpolitik ist auf dem besten Wege, die bisherige Erfolgsstory der Erneuerbaren Energien zur Wärmegewinnung zunichte zu machen“, kommentiert BDH-Präsident Klaus Jesse den bevorstehenden Förderstopp für umweltfreundliche Wärmegewinnung aus Sonne Holz oder Umweltenergie (MAP). Auf besonderes Unverständnis beim BDH stößt vor allem die Argumentation der Finanzpolitiker: Die Aufhebung der verhängten Haushaltssperre für das MAP von 115 Millionen Euro wird nun von der Einnahmeentwicklung bei der Veräußerung von Emissionszertifikaten abhängig gemacht. Weiterhin stehen, wie aktuell aus dem Bundesumweltministerium zu erfahren war, schon jetzt keinerlei Mittel mehr zur Förderung von Mini-KWK-Anlagen zur Verfügung. Dabei hatte das erfolgreiche Impulsprogramm zu einem Durchbruch der innovativen Mini-KWK-Technologie geführt. BDH-Präsident Jesse sieht in der Abkehr von der bisherigen Förderpolitik eine eklatante Fehlentwicklung: „Ohne jedes Augenmaß für die wirtschaftlichen Folgen werden politisch prioritäre Ziele auf dem Altar der Finanzpolitik geopfert.“ Gerade angesichts der Wirtschaftskrise dürfe zukunftsweisenden Wirtschaftszweigen nicht der Geldhahn abgedreht werden. „Erneuerbare Wärme nutzt ja nicht nur dem Klima. Sie nutzt vor allem auch der Deutschen Wirtschaft, denn 90 Prozent der Wertschöpfung verbleiben im Land. Das führt dann wieder zu höheren Steuereinnahmen“, so Jesse weiter. Energie- und Umweltpolitiker hatten bislang stets den hohen Stellenwert betont, den der Klimaschutz und eine nachhaltige Energiepolitik für die Bundesregierung spielten. Hierzu noch einmal Jesse: „Wir stellen eine massive Diskrepanz zwischen fachpolitischen Zielen und finanzpolitischem Handeln fest.“ Die im Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) organisierten Unter-nehmen produzieren Heizungssysteme, wie Holz-, Öl- oder Gasheizkessel, Wärmepumpen, Solaranlagen, Lüftungstechnik, Steuer- und Regelungstechnik, Klimaanlagen, Heizkörper und Flächenheizsysteme, Brenner, Speicher, Heizungspumpen, Lagerbehälter, Abgasanlagen und weitere Zubehörkomponenten. Die Mitgliedsunternehmen des BDH erwirtschafteten im Jahr 2009 weltweit einen Umsatz von 11,6 Milliarden Euro und beschäftigten rund 60.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auf den internationalen Märkten nehmen die BDH-Mitgliedsunternehmen eine Spitzenposition ein und sind technologisch führend. Quelle: Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. |