Artikel vom 12.08.2009, Druckdatum 15.11.2024 | |
Centrosolar: Strategische Bereinigungen führen zu Einmalverlusten Die Centrosolar Group AG (München) hat die Q2-Zahlen veröffentlicht. Man habe ein von einem „schwachen Marktstart und einem kontinuierlichen Preisverfall gekennzeichnete erstes Halbjahr 2009“ hinter sich, heißt es dazu in einer Pressemitteilung. Daher sei eine strategische Bereinigung des Unternehmensportfolios erfolgt, deren einmalige Kosten für die Centrosolar Group AG ein operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von -11,3 Millionen Euro (Vorjahr 6,8 Millionen Euro) und ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von -37,1 Millionen Euro (Vorjahr 2,7 Millionen Euro) ergaben. Dennoch bewertet das Unternehmen die aktuelle Lage positiv und geht weiterhin von einem Jahresumsatz in etwa auf Vorjahresniveau aus. Die noch in 2008 zu hohen Einkaufspreisen aufgebauten Zellen- und Modul-Lagerbestände seien abgewertet und abverkauft worden. Nach der Insolvenz eines Hauptkunden des niederländischen Modulwerks in Doesburg wurde die Produktion dort zugunsten des neuen und größeren Werkes in Wismar geschlossen. Auch das zwischenzeitlich mit einem neuen Partner verhandelte Zellenproduktions-Joint-Venture mit der Qimonda AG wurde (wie berichtet) endgültig abgebrochen. Die vorgenommenen Lagerbestandsabwertungen und der Abverkauf der alten Lagerbestände aus 2008 reduzierte die Rohmarge im Geschäftssegment Solar Integrated Systems um einmalig etwa 10 Prozentpunkte und stellte somit eine Belastung von über 9 Millionen Euro dar, so das Unternehmen in der Pressemitteilung weiter. Auch alle Rückstellungen für den mit der Schließung des Werks in Doesburg verbundenen Sozialplan sowie Abwertungen auf die Vermögenswerte seien ergebniswirksam im zweiten Quartal verbucht worden. Die Übernahme von Anlaufkosten für das geplante Zellenwerk verminderte Unternehmensangaben zufolge zusätzlich das operative Ergebnis um weitere 1,8 Millionen Euro. Die durch den Abbruch der Verhandlungen erforderliche vollständige Abschreibung der Beteiligung an dem Zellenwerk in Höhe von 10,1 Millionen Euro belastet hingegen das Finanzergebnis. Zudem haftet die Centrosolar Group AG gemeinsam mit der Qimonda AG gesamtschuldnerisch für die Nettofinanzschulden des insolvent gegangenen Joint Ventures in Höhe von 16,5 Millionen Euro und weist vorsorglich den vollen Betrag als Finanzschulden in der Bilanz und im Finanzergebnis des zweiten Quartals aus. Wegen all dieser einmaligen Bereinigungskosten des ersten Halbjahres ergab sich für die Centrosolar Group AG ein operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von -11,3 Millionen Euro (Vorjahr 6,8 Millionen Euro) und ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von -37,1 Millionen Euro (Vorjahr 2,7 Millionen Euro). Bereinigt um diese Einmaleffekte wäre ein ausgeglichenes Periodenergebnis erreicht worden, so das Unternehmen Deutliche Umsatzsteigerungen u.a. in Frankreich, den Benelux-Staaten und den USA halfen nämlich der Centrosolar Group AG im ersten Halbjahr 2009, den Spanienboom des Vorjahres weitgehend zu kompensieren, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Insgesamt konnte demnach ein Umsatz von 122,2 Millionen Euro erreicht werden (Vorjahr 151,7 Millionen Euro), was trotz der generellen Marktschwäche des ersten Quartals Unternehmensangaben zufolge nur 19 Prozent unter dem ersten Halbjahr des Rekordjahres 2008 lag. Davon seien rund 57 Prozent im Ausland erzielt worden. Aufgrund der in Relation zum Markt guten Umsatzentwicklung im abgelaufenen Halbjahr und einer stark angestiegenen operativen Geschäftsentwicklung zu Beginn des dritten Quartals geht Centrosolar daher weiterhin von einem Jahresumsatz in etwa auf Vorjahresniveau aus. Da auch die Rohmarge im Juni vor Abwertungen bereits über dem Vorjahresdurchschnitt lag, so das Unternehmen, könne auch von einem positiven operativen Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr ausgegangen werden, das jedoch aufgrund der Einmaleffekte des ersten Halbjahres unterhalb des Vorjahreswertes liegen werde. Centrosolar habe sich nicht durch Langfristverträge beim Zellenbezug gebunden und ist deshalb nun in der Lage, die günstigere Einkaufssituation zur Verbesserung der Wettbewerbsposition bzw. zur Erhöhung der Margen zu nutzen. Auch durch die strategischen Bereinigungen sei die Centrosolar Group AG jetzt deutlich stärker aufgestellt, um in seinem Kerngeschäft – dem Systemintegrationsgeschäft für PV-Dachanlagen sowie der Herstellung und dem Vertrieb von solaren Kernkomponenten wie Antireflex-Glas und Befestigungssystemen – profitabel zu wachsen, heißt es in der Pressemitteilung abschließend. Quelle: Centrosolar Group AG |