Artikel vom 04.09.2009, Druckdatum 15.11.2024 | |
Symposium „Building EQ“ - Intelligentes Energiemanagement von Gebäuden 5 bis 30 Prozent des Energieverbrauchs eines Gebäudes können über Maßnahmen eingespart werden, die praktisch keine Investitionen erfordern, hat das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE (Freiburg) ausgerechnet. Am 1. Oktober 2009 veranstaltet das Forschungsinstitut in Berlin ein internationales Symposium zum intelligenten Energiemanagement von Nicht-Wohngebäuden. Energie- und Gebäudefachleute erhalten dort einen Überblick über den Stand der Technik und Zukunftstrends. Das EU-Projekt „Building EQ“ befasst sich seit 2007 mit Verfahren zum intelligenten Energiemanagement von bestehenden Gebäuden und endet im Dezember 2009. „Wir wissen aus vielen Projekten, dass man 5 bis 30 Prozent des Energieverbrauchs eines Gebäudes über Maßnahmen einsparen kann, die praktisch keine Investitionen erfordern“, berichtet ISE-Projektleiter Christian Neumann. „Man stellt zum Beispiel die Heizkurve exakt ein oder schaltet die Lüftung ab, wenn sie nicht gebraucht wird.“ Die Praxis zeigt, dass Gebäude während des Betriebs überwacht werden müssen, da sich ständig etwas ändert –durch neue Nutzung, unterschiedliches Nutzerverhalten, Alterung der Gebäudetechnik. „Man kann nichts managen ohne Messwerte“, wandelt Projektleiter Christian Neuman eine Management-Weisheit ab. „Wir haben im Projekt Werkzeuge entwickelt, mit denen über Monitoring die Effizienz des Gebäudes permanent überwacht wird. Das Symposium in Berlin präsentiert unsere Ergebnisse und bietet ein internationales Forum zur Diskussion darüber.“ Unter www.buildingeq-online.net/results/ können detaillierte Berichte und Anleitungen zum intelligenten Gebäudemanagement heruntergeladen werden. Die EU-Gebäuderichtlinie (EPBD – Energy Performance of Buildings Directive) schreibt seit Januar 2006 europaweit Energieausweise für Gebäude vor. Nationale Gesetze gestalten diesen Rahmen aus. In Deutschland wird dazu die Energieeinsparverordnung EnEV zum 1.10.2009 aktualisiert. Gebäudeeigentümer müssen bei Verkauf oder Vermietung einen Energieausweis vorlegen. So sinnvoll Zertifikate sind, sie allein reichen nicht, um die Einhaltung der zertifizierten Werte – und damit den Klimaschutzeffekt – zu gewährleisten. Ein Gebäude braucht permanentes Controlling um die Einhaltung der zertifizierten Werte zu erhalten. Die Projektpartner untersuchten im Projekt Building EQ, ob sich die Zertifizierung nach EPBD mit einer Betriebsüberwachung verknüpfen lässt. „Leider sieht die EU-Gebäuderichtlinie bislang kein Monitoring und damit keine Qualitätssicherung im Betrieb vor“, fasst Neumann die Ergebnisse zusammen und fügt hinzu: „Die Situation wird erschwert durch die sehr unterschiedlichen nationalen Umsetzungen der EPBD in den einzelnen Mitgliedsstaaten. Das Symposium will auch klären, welche Fortschritte für die Zukunft hier möglich sind.“ Nähere Informationen zum Symposium Das Symposium „Building EQ – Linking EPBD and Commissioning“ findet am 1. Oktober 2009 von 10-17:30 Uhr in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin statt. Am Vorabend ist dort um 19 Uhr ein Stehempfang. Expert/innen aus Ungarn, USA, Japan, Finnland, den Niederlanden und Deutschland halten Übersichtsvorträge und diskutieren mit den Teilnehmer/innen. Zielgruppen sind unter anderem Facility Manager/innen, Immobiliengesellschaften, Planer/innen, Energieagenturen und Energieberater/innen. Die Teilnahmegebühr beträgt 320 Euro. Detailprogramm und Anmeldung unter www.BuildingEQ.eu oder Tel. +49 228 34 74 98. Weitere Informationen unter www.buildingeq-online.net Quelle: Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE |