Artikel vom 03.08.2009, Druckdatum 15.11.2024 | |
Hochschule Regensburg baut Reinigungsroboter für Solarmodule „PV-Servitor“ soll der neue Putzroboter für Photovoltaik Anlagen heißen, den die Hochschule Regensburg gemeinsam mit zwei Regensburger Unternehmen und weiteren internationalen Partnern innerhalb von 24 Monaten zur Serienreife bringen will. Dabei sind die Anforderungen an den neuen Roboter hoch: Der PV-Servitor soll Photovoltaik Module nicht nur reinigen, sondern auch inspizieren können, damit Verunreinigungen und Schäden rechtzeitig erkannt werden. Im Winter soll er zudem Schnee räumen, im Sommer Staub und Flechten entfernen. Die Idee dazu hatte Marco Reichel. Der Vorstandsvorsitzende der Regensburger Manu Systems AG besuchte im Jahr 2005 die NASA. Dort sah er einen Inspektionsroboter für Sonnensegel im Weltall. „So entstand die Idee, einen Serviceroboter für Solarkraftwerke auf den Markt zu bringen“, erläutert Reichel die Entstehung des Projekts. Sinn und Zweck des Projekts ist es, die Effizienz von Photovoltaik Anlagen zu erhöhen. „Gerade bei größeren Flächen kann man enorm Kosten sparen“, erklärt Stefan Dobler als Geschäftsführer der Iliotec Solar GmbH. Bis zu 8 Prozent durchschnittlicher Mehrertrag ergebe sich demnach für die Betreiber. Gerade bei großen Anlagen, die mehrere Gigawatt Strom produzieren, erreiche man Ersparnisse im Millionen-Euro-Bereich. Die technische Entwicklung liegt an der Hochschule Regensburg (HS.R) in der Verantwortung von Prof. Dr. Gareth Monkman. „Der offizielle Projektbeginn ist am 1. September. Wir halten uns bislang noch alle Optionen in Bezug auf Größe und Form des Roboters offen“, erklärt Monkman, der den Roboter nicht nur mit üblichen Sensoren ausstatten will. „Denkbar ist alles, auch der Einsatz von Akkustik-Sensoren. Das macht ja angewandte Forschung aus, dass wir Herkömmliches testen, verbessern, neu kombinieren und Neues entwickeln“, so der Professor, der an der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik den Studiengang Mechatronik betreut, zudem die Mechatronics Research Unit leitet und Mitglied in den Clustern Sensorik sowie Mechatronik und Automation ist. Dass auch die Studierenden von dem Projekt profitieren werden, ist für ihn selbstverständlich: „Es sind bereits einige Abschlussarbeiten hierzu am Laufen, aber auch die jüngeren Semester werden wir in Form von Projekten einbinden.“ „Hinzu kommt der neue Masterstudiengang Applied Research, den wir zum Wintersemester einführen wollen. Der Studiengang soll gute Bachelorabsolventen für die eigenständige Durchführung von wissenschaftlich fundierten anwendungsorientierten Forschungs- und Entwicklungsarbeiten qualifizieren“, ergänzt HS.R-Präsident Josef Eckstein. „Ich denke, dass das Projekt dazu beitragen wird, dass unsere Forschungsleistungen noch stärker wahrgenommen werden. Wir haben derzeit rund drei Projekte in dieser Größenordnung. Gerade im Bereich der Sensorik sind wir gut aufgestellt“, so Professor Eckstein, der sich freut, dass die HS.R mit diesem Projekt an der europäischen Spitzenforschung beteiligt ist und sich sogar gegen die TU München durchsetzen konnte. Auch Toni Lautenschläger vom Regensburger Amt für Wirtschaftsförderung freut sich über das internationale Projekt, da dadurch zusätzliche Mittel in die Region fließen. „Es zeigt zudem, dass die Kooperation zwischen der Hochschule Regensburg und den regionalen Unternehmen sehr gut funktioniert. Als Stadt möchten wir unternehmerische Forschungsambitionen aktiv unterstützen. Wir haben daher vor drei Jahren auch eine EU-Koordinatorenstelle eingerichtet“, so Lautenschläger, der es als Erfolg sieht, dass mit dem 7. EU-Forschungsrahmenprogramm nun auch mittelständische Unternehmen gefördert werden und es den drei Regensburger Partnern gelungen ist, den größten Anteil dieses Projekts an den Forschungsstandort Regensburg zu holen.“ Neben der Hochschule Regensburg, der Manu Systems AG und der Iliotec Solar GmbH sind folgende Partner am EU-Projekt beteiligt: Robotnik Automation S.S.L. (Spanien), Shadow Robot Company Ltd. (Großbritannien), Danish Technological Institute (Dänemark), Profactor GmbH (Österreich), Berner Fachhochschule (Schweiz), sowie die deutschen Firmen IBC Solar AG, Conergy Services GmbH, Solon AG, juwi solar GmbH und die Solarparc AG. Quelle: Hochschule Regensburg |