Artikel vom 17.09.2008, Druckdatum 15.11.2024 | |
DUH: „Ganzheitlicher Klimaschutzansatz steht für die Glaubwürdigkeit des Unternehmens juwi“ Für ihr umfassendes und zukunftsweisendes Engagement ehrt die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) die juwi-Gruppe mit Sitz im rheinland-pfälzischen Wörrstadt mit dem „Deutschen Klimaschutzpreis 2008“. Das 1996 als juwi-Windenergie GmbH gegründete und auch international tätige Unternehmen ist heute einer der führenden Projektentwickler von Windenergie-, Solarstrom- und Biogasanlagen. Als herausragend und außergewöhnlich bewertete die Preisjury der DUH insbesondere den im Juli 2008 eingeweihten neuen Bürokomplex für etwa 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der „Deutsche Klimaschutzpreis“ ist mit 10.000 Euro dotiert und wird zum zweiten Mal vergeben. Zur Premiere im vergangenen Jahr war die Leipzigerin Ulla Gahn für Konzept und Umsetzung ihrer Ökostrom Wechselpartys ausgezeichnet worden. Gahn hält in diesem Jahr die Laudatio auf ihre Nachfolger. In seinem Festvortrag erklärt Prof. Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), dass sich das Klima zum Teil deutlich rascher verändere als noch vor Jahren von der Wissenschaft erwartet. Rahmstorf: „Klimaschutz wird immer mehr zu einem Wettlauf mit der Zeit.“ DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake betonte in seinem Grußwort, die juwi-Gruppe sei Teil der Erfolgsgeschichte, die die Branche der Erneuerbaren Energien in Deutschland in den vergangenen Jahren insgesamt geschrieben habe. Für die Auszeichnung qualifiziert habe sich das Unternehmen deshalb nicht allein wegen der von ihr projektierten Klima schonenden Anlagen auf Basis Erneuerbarer Energien. Da gebe es inzwischen erfreulich viele Erfolgsstorys im deutschen Markt. Entscheidend sei vielmehr gewesen, dass juwi „mit der Konzeption und Errichtung des Bürokomplexes in Wörrstadt einen ganzheitlichen Klimaschutzansatz verfolgt, der für die Glaubwürdigkeit des eigenen Unternehmens, aber auch für die junge Boombranche insgesamt von großer Bedeutung ist.“ Baake erinnerte daran, dass viele der erfolgreichen Unternehmen im Bereich Erneuerbare Energien vor Jahren von „idealistischen Tüftlern und Ingenieuren“ gegründet worden seien. „Wir brauchen Unternehmen wie juwi, die sich auch im ökonomischen Erfolg ihrer ökologischen Wurzeln erinnern“, sagte der DUH-Geschäftsführer. Dies sei wichtig, damit die überwältigende Unterstützung, die die Erneuerbaren Energien in der Bevölkerung derzeit genießen, auch in Zukunft erhalten bleibe. Die Tatsache, dass in Deutschland eine große Mehrheit Energie aus Sonne Wind und Wasser als Teil der Lösung der globalen Klima- und Rohstoffkrise sehe, Kohle und Uran aber als Teil des Problems sei die eigentliche Triebfeder für einen erfolgreichen Umbau unseres Energiesystems, erklärte Baake. „Wir sind begeistert und überglücklich. Den Deutschen Klimaschutzpreis 2008 nehmen wir als großen Ansporn, auf unserem Weg zu einer 100-prozentigen Versorgung mit Erneuerbaren Energien konsequent voranzugehen“, freuten sich die beiden juwi-Vorstände und Gründer, Matthias Willenbacher und Fred Jung. Der Preis zeige, welch enorm hohen Stellenwert Energieeffizienz und erneuerbare Energien bereits hätten – und auch haben müssten. „Zum Klimaschutz und zur Sicherung der Energieversorgung der Menschheit müssen wir mit der Energie, die uns zur Verfügung steht, wesentlich besser haushalten als bisher. Je mehr Energie wir sparen, desto schneller erreichen wir eine 100-prozentige Versorgung mit regenerativen und damit sauberen Energieträgern“, so Willenbacher. Mit der neuen Unternehmenszentrale in Wörrstadt, die das derzeit energieeffizienteste Bürogebäude der Welt sei, habe juwi gezeigt, was bei gutem Willen heute bereits möglich sei. Nun komme es darauf an, dass solche Konzepte Standard werden. Der Klimaschutzpreis sei ein wichtiges Signal auf diesem Weg, ergänzte Jung. Der neue juwi-Firmensitz in Wörrstadt wurde in noch nicht einmal sechs Monaten errichtet und spiegelt vieles von dem wider, was auf dem Gebiet gewerblicher Bürohäuser in Zeiten des Klimawandels notwendig ist und möglichst schnell Standard werden muss. Insgesamt ist der Gebäudekomplex darauf angelegt, übers Jahr mehr Energie zu erzeugen, als es verbraucht. Auch die Bauweise selbst orientiert sich an Energieeffizienz und Klimaschutz. So wird der Primärenergiebedarf (Heizung, Warmwasser, Elektrizität) über Erneuerbare Energien (Solar-, Wind- und Bioenergie) gedeckt. Darüber hinaus verfügt das Gebäude über eine dem Passivhaus Standard entsprechende Dämmung sowie über eine Klimaanlage, bei der der ohnehin erforderliche Sprinklertank im Keller als Kältespeicher dient. Das Wasser des Tanks fließt tagsüber durch Leitungen im Boden und kühlt so die Räume. Darüber hinaus verfügt das Haus über ein intelligentes Energie-Management-System, das den Verbrauch genau beobachtet und die verbrauchenden Einheiten nach ihrer Priorität gestaffelt zu oder abschaltet. Die jährlichen Energiekosten sollen bei zwei Euro pro Quadratmeter liegen und damit um einen Faktor zehn unter dem Standard eines heutigen Einfamilienhauses. Darüber hinaus bietet das Haus auch bezüglich der Lebens- und Arbeitsqualität den Beschäftigten neue Standards – mit einer Kinderkrippe, einem Freizeit- und Andachtsraum, sowie einem Fußball- und einem Beachvolleyball-Feld. „Um mit dem Klimaschutzpreis der Deutschen Umwelthilfe ausgezeichnet zu werden, braucht man erst eine gute Idee und dann den Mut, die Geduld und die Hartnäckigkeit, diese durchzusetzen und die eigene Begeisterung und Motivation auf viele Menschen zu übertragen“, sagte Vorjahres-Preisträgerin Ulla Gahn. All das treffe auf die Gründer der juwi-Gruppe zu. „Sie werden deshalb vollkommen zu Recht mit dem Deutschen Klimaschutzpreis 2008 ausgezeichnet.“ Die juwi-Gruppe beschäftigt aktuell mehr als 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Quelle: Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) |