Artikel vom 20.03.2006, Druckdatum 15.11.2024 | |
Grüne Wende „Es sieht so aus, als würde das 21. Jahrhundert eine grüne Epoche“ schrieb das manager magazin in seiner Februar-Ausgabe. Ressourcensparen, so das Magazin, sei mittlerweile „handfeste betriebswirtschaftliche Notwendigkeit“. Nicht nur, weil die Energiepreise auf Dauer hoch bleiben werden, sondern auch wegen zunehmender Sensibilität gegenüber den Kosten, die der Klimawandel mit sich bringt. Und die Kunden ... ... sind immer weniger bereit, teure Energiefresser oder fragwürdige Herstellungsmethoden einfach nur hinzunehmen. Selbst wenn Teile der Wirtschaft noch über Ökosteuer und Co klagen: Bei vielen – vor allem international aufgestellten – Unternehmen hat das Umdenken bereits begonnen. Wolle ein Automobilunternehmen auch in zwanzig Jahren noch auf den Weltmärkten mitmischen, so Herbert Kohler, Leiter der Forschungsdirektion Fahrzeugaufbau und Antrieb und Umweltbeauftragter bei DaimlerChrysler im manager magazin, müssten „grüne“ Technologien zukünftig zum Kerngeschäft gehören. Wenn sich, wie eine Studie des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts und der Berenberg Bank nahe legt, der Ölpreis bis zum Jahr 2030 sogar noch verdreifachen könnte, ist die Ignoranz gegenüber diesem Thema betriebswirtschaftliches Harakiri. Und einfach nur die Ökosteuer erlassen, wird auch keine zukunftsfähigen Lösungen bringen. Im Gegensatz zu vielen anderen Industrienationen hat Deutschland einen Know-How-Vorsprung in Sachen Ressourcen schonende Technologien. Unter anderem zu verdanken dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, dem mittlerweile auch anderswo kräftig nachgeeifert wird. Deutsche Solartechnik-Hersteller wie solarworld, Q-Cells oder ErSol haben im vergangenen Jahr einen beeindruckenden Aufstieg hingelegt. Deutsche Windkraftanlagenbauer sind Weltmarktführer. Und immer mehr Firmen setzen neue Strategie-Schwerpunkte. Zum Beispiel das weltgrößte Industrieunternehmen (manager magazin) General Electric (GE). Bis zum Jahr 2010 will der Konzern seine Investitionen in der Erforschung umweltfreundlicher Technologien auf jährlich 1,5 Milliarden Dollar verdoppeln, so das manager magazin. Im neuen Forschungszentrum in Garching bei München sollen künftig 200 Wissenschaftler und Ingenieure Technologien für erneuerbare Energien entwickeln. Selbst die USA setzen mittlerweile auf erneuerbare Energien und China legte erst kürzlich einen ehrgeizigen Fünf-Jahre-Plan zur Reduktion des Schadstoffausstoßes vor. Ist die Wende also da? Vermutlich ja, auch wenn sie langsamer vonstatten geht, als gut wäre. „Tatsächlich“, so resümiert das manager magazin, „wird die Gesetzgebung der Staaten weiter eine große Rolle spielen. Denn je größer die Anreize für Umwelt- und Ressourcenschonung, desto schneller gelingt die grüne Wende.“ Quelle: manager magazin Autorin: Petra Forberger für www.solarportal24.de |