Artikel vom 07.02.2008, Druckdatum 15.11.2024

Höchste Fotovoltaik-Anlage der Welt auf Jungfraujoch (3.471 m)

Eine Tochter des schweizer Energieunternehmens BKW, die sol-E Suisse AG, hat den ersten Ausbau der höchsten Fotovoltaik Anlage der Welt auf dem Jungfraujoch in Betrieb genommen. Die in einer Rekordhöhe von 3.471 Metern angebrachten Solarmodule sollen einen rund 70 Prozent höheren spezifischen Energieertrag als vergleichbare Anlagen im Mittelland erzeugen.

Das Jungfraujoch erhebt sich in den Schweizer Alpen und ragt 3.471 Meter über den Meeresspiegel. Der Berg trägt die höchstgelegene Solarstromanlage der Welt, dessen erste Ausbauetappe seit Januar 2008 in Betrieb ist. Die Anlage dient in erster Linie der experimentellen Ermittlung des Energieertrages einer hochalpinen Anlage

Der hohe Energieertrag der mit 58 KC200GHT-2 Solarmodulen von Kyocera ausgerüsteten Fotovoltaik Anlage ist nach Unternehmensangaben darauf zurückzuführen, dass in dieser Höhe die Strahlung wesentlich intensiver als in tieferen Lagen ist. Zusätzlich sorgt die Reflexion durch Schneeflächen zu einer erhöhten Strahlungsintensität. Außerdem führen die tiefen Temperaturen zu einer verbesserten Effizienz der aus Silizium gefertigten Solarzellen

Dennoch herrschten auf 3.471 Metern keine optimalen Bedingungen, so Kyocera: Stürme mit Windgeschwindigkeiten bis über 200 Stundenkilometern, heftige Gewitter und hohe mechanische Beanspruchung durch große Temperaturdifferenzen, zum Beispiel beim Abkühlen der Solarzellen bei Sonnenuntergang, belasten die Solaranlage. Eine Temperaturdifferenz von bis zu 70°C zwischen Tag und Nacht stellten das Material auf eine harte Probe.

„Der Betrieb einer Solaranlage im Hochgebirge ist eine Härtetest für alle Komponenten. Daher sind wir besonders stolz darauf, dass BKW sich auch dieses Mal für die Solarmodule von Kyocera entschieden hat, wie schon beim Stade de Suisse Wankdorf Bern“, sagt Mitsuru Imanaka, Europachef von Kyocera.

Konzipiert wurde sie von der Schweizer BKW-Tochter sol-E Suisse AG. Während eines dreiwöchigen Testbetriebs erreichte die Anlage einen spezifischen Energieertrag, der etwa 70 Prozent über dem Ergebnis vergleichbarer Anlagen aus dem Mittelland liegt. 

Die sol-E Suisse AG will bis 2011 mit Investitionen von über 250 Millionen Franken rund einen Fünftel der entsprechenden vom eidgenössischen Parlament angestrebten Menge erneuerbarer Energien produzieren. Sie bearbeitet derzeit in der ganzen Schweiz rund 200 Projekte unterschiedlicher Art, Grösse und Konkretisierung.

Quelle: Kyocera Fineceramics GmbH, sol-E Suisse AG
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