Artikel vom 08.01.2008, Druckdatum 15.11.2024

Fotovoltaik (made) in Malaysia

Bis vor einigen Jahren war der Besuch des Iva-Stammes in der Provinz Sarawak im malaysischen Busch eher mit Vorsicht zu genießen, die eingeborenen Kopfjäger dort galten als der Schrecken der Region. Heute braucht aber niemand mehr um Leib und Leben zu fürchten, der Iva-Stamm gilt als bedingt zivilisiert. Auch in Sachen Strom gibt man sich im Dschungel fortschrittlich, hier ist seit längerer Zeit mit der Fotovoltaik Technologie die solare Zukunft angebrochen.

„16 Stunden sind wir jetzt bereits im Sturmboot fernab der Zivilisation unterwegs. Auf dem Skrang River durchpflügen wir den malaysischen Dschungel stromaufwärts. Joseph, mein eingeborener, deutschsprechender Begleiter, zeigt wie immer sein strahlendes, sonniges Lächeln und sprudelt uns Informationen über die vorbeirauschende Fauna und Flora zu. Wir sind auf dem Weg in die Einsamkeit, dahin, wo der Pfeffer wächst. Auf dem Programm steht ein Besuch der Waldbauern in der malaysischen Provinz Sarawak.“ 

So beginnt Johannes Schneider von der IBC SOLAR AG seinen Bericht über den gelungenen Einzug der Fotovoltaik Technologie in den Dschungel Malaysias. Zusammen mit Khairul Anwar Rahmat, Mitarbeiter der Firmentochter IBC Solarteknik Sdn Bhd, Malaysia, hat er sich aufgemacht, die Situation vor Ort zu erkunden. Immerhin soll es mehrere tausend Fotovoltaik Anlagen im Urwald verstreut geben. „Offiziell eingeladen sind wir Fotovoltaik Fachleute von der malaysischen Regierung. Es gilt, ein Modell zu erarbeiten, um die schon vor Jahren installierten, fortschrittlichen, aber reparaturbedürftigen Sonnen-Kraftwerke im Busch wieder auf Vordermann zu bringen. Zudem sollen die regelmäßige Wartung und Kontrolle der Anlagen für die Zukunft fixiert werden.

Derweil kündigt uns Joseph an, dass das Eintreffen im ersten ehemaligen Kopfjägerdorf unmittelbar bevorsteht. Nach der Ankunft empfängt uns der Dorfchef mit überschäumender Freundlichkeit im Langhaus seines Clans. Dort pulsiert das Dorfleben, und doch fühlen wir uns schlagartig um einige Jahrhunderte zurückversetzt. Männer arbeiten um uns herum mit wahrlich antikem und teilweise unbekanntem Gerät, Frauen bewältigen den Alltag mit primitivsten Hilfsmitteln. Dann führt uns der Dorfchef voller Stolz zur örtlichen Schule. Im Schulzimmer trauen wir kaum unseren Augen: Im Raum befinden sich modernste Computer-Arbeitsplätze, die so überall in Westeuropa, Japan oder in den USA stehen könnten. Technologie, die so manche Schule hierzulande neidisch machen könnte. Zehn hochmoderne Computer-Arbeitsplätze stehen bereit. Über Satellit surfen die Schüler im Internet, als wäre es die normalste Sache der Welt.

Der Strom dafür wird modern und umweltfreundlich via Fotovoltaik Anlage erzeugt. Die Module sind nach der Sonne ausgerichtet - waagerecht, denn Malaysia liegt fast am Äquator. Die in Reichweite der Dorfbewohner in Augenhöhe montierten Module produzieren jedoch nicht nur Strom; sie werden auch zweckentfremdet und z.B. als Unterstand für Vorratshaltung oder die Kabel als Wäscheleine „missbraucht“. In Zukunft wird man Solarmodule und Verkabelung wohl auf den Dächern der Häuser montieren, um einer „Zweitnutzung“ vorzubeugen. Die Technik selber mit der Speicherung des Sonnenstroms in Batterien funktioniert dann wohl wieder zuverlässig, die Stromgewinnung im malaysischen Urwald bleibt weiter vorbildlich“, so der Bericht Schneiders.

Der Fotovoltaikmarkt in Malaysia insgesamt sei ein für den Rest der Welt vorbildlicher Markt, fährt Schneider fort. Das Bewusstsein der Bevölkerung für eine gesunde Umwelt und damit für die regenerativen Energien wachse kontinuierlich. Experten erwarteten eine fulminante Entwicklung auf Grund der ökologischen Ausrichtung, der von der Natur gegebenen Chancen im tropischen Malaysia und der aktuellen politischen Rahmendaten. IBC SOLAR AG habe sich frühzeitig im asiatischen Land positioniert. Schon im Jahr 2002 war in Petaling nahe der Hauptstadt Kuala Lumpur ein Tochterunternehmen gegründet worden: IBC Solarteknik Sdn Bhd.

Im Gegensatz zum „alten“ Europa ließen sich nicht nur im Dschungel, sondern auch in den Städten im jungen, expansiven Malaysia Straßenzüge, ja ganze Neubau-Stadtviertel mit Fotovoltaik Technik planen und auch realisieren, so Schneider weiter. „Die Regierung hat die Vorzüge des so genannten grünen Stroms längst erkannt und aktuell das Förderprogramm „Suria 1000“ ins Leben gerufen. Gefördert werden damit Fotovoltaik Anlagen zur Netzeinspeisung auf Dächern von Wohngebäuden. Die Förderung ist dabei – mit dem Deutschen Energie-Einspeise-Gesetz (EEG) als Vorbild – verbindlich festgeschrieben, um für Investoren Sicherheit zu schaffen.“ 

Im flächendeckenden Einsatz sei der kleine Tigerstaat in Sachen Fotovoltaik Technologie an der Weltspitze zu finden. „Und für Joseph wird es auch in Zukunft zu den natürlichsten Sachen der Welt gehören, sein sonnigstes Lächeln aufzusetzen und dazu umweltfreundlichen Sonnenstrom zu nutzen“, so Schneider abschließend.

Quelle: IBC SOLAR AG
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