Artikel vom 19.11.2007, Druckdatum 15.11.2024

Weltklimarat: Mehr Grund zur Sorge denn je

Der Zwischenstaatliche Ausschuss zu globalen Klimaänderungen (IPCC) hat am Wochenende in Valencia den Synthesebericht zum 4. Sachstandsbericht verabschiedet. Erstmals benennt der IPCC klar die Risiken, die drohen, wenn die globale Erwärmung weiter steigt: Bei einem Anstieg um 1 bis 2 Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten drohen unkontrollierbare Risiken für uns alle.

„Die Ergebnisse der Wissenschaft sind unmissverständlich. Wir müssen schnell und entschlossen handeln, um den Klimawandel in einem beherrschbaren Rahmen zu halten“, kommentierte Michael Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium den Bericht. „Die Politik muss diese Herausforderung annehmen und bei der UN-Klimakonferenz in Bali ein starkes Signal senden: Wir brauchen ein klares Mandat für den Beginn von Verhandlungen zu einem umfassenden Klimaschutzregime auf der Grundlage des Kyoto-Protokolls. Der IPCC hat deutlich gemacht, dass wir bis 2015 die Wende schaffen müssen. Und er hat es entscheiden abgelehnt, eine kurzsichtige Debatte über vermeintliche Profiteure des Klimawandels in einzelnen Weltregionen zu führen.“

Der Synthesebericht fasst die Inhalte der bereits im ersten Halbjahr 2007 veröffentlichten Teilbände des 4. Sachstandsbericht zusammen. Die Kernaussagen: 

Die Klimaänderung findet statt, die Folgen sind spürbar, ohne schnelles Gegensteuern drohen unkontrollierbare Risiken. 

Die Menschheit hat die Instrumente in der Hand, um die Risiken zu mindern und abzuwenden. Mit geeigneter Politik und einem effektiven internationalen Klimaregime kann es gelingen, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2050 um mindestens die Hälfte gegenüber dem Basisjahr 1990 zu reduzieren.

Erstmals benennt der IPCC klar die Risiken, die drohen, wenn die globale Erwärmung weiter steigt: Bei einem Anstieg um 1-2 Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten drohen ernsthafte Risiken für viele einzigartige und bedrohte Ökosysteme. Bei einem Anstieg der globalen Erwärmung um mehr als etwa 2,5 Grad wären 20-30 Prozent der Arten weltweit vom Aussterben bedroht. Außerdem drohen dann die polaren Eiskappen abzuschmelzen. Das könnte zu einem schnelleren Anstieg des Meeresspiegels über die nächsten Jahrhunderte führen könnte.

Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)
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