Artikel vom 17.10.2007, Druckdatum 15.11.2024

Eine Globale Zielvereinbarung für die Große Transformation

In Potsdam wurde am 10. Oktober das Nobelpreisträger-Symposium „Global Sustainability: A Nobel Cause“ mit einem von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gemeinsam verabschiedeten Memorandum abgeschlossen. Rund 15 Nobelpreisträgerinnen und -preisträger sowie namhafte Experten wie Sir Nicholas Stern und Rajendra Pachauri hatten zwei Tage über Lösungsansätze für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts diskutiert.

In dem verabschiedeten Memorandum heißt es u.a.: „Die Menschheit steht an einem Punkt ihrer Geschichte, an dem einer großen Bedrohung nur mit einer Großen Transformation begegnet werden kann. Die vom Menschen durch den Ausstoß von Treibhausgasen verursachte globale Erwärmung ist nur die erste einer Reihe zu erwartender Entwicklungs-, Sicherheits- und Umweltkrisen.

Nobelpreisträger aller Kategorien, hochrangige Politiker und weltweit führende Experten fordern einen sofortigen Beginn dieser Transformation. Durch umfassende Maßnahmen muss wirtschaftliches Wachstum an die ökologischen Kapazitäten des Erdsystems angepasst werden, so dass menschliches Gemeinwohl gesichert wird.

Während die wohlhabenden Länder ihren Ausstoß von Treibhausgasen drastisch reduzieren müssen, muss das Recht auf Entwicklung der ärmeren Länder, in denen der größte Teil der Weltbevölkerung lebt, Berücksichtigung finden. Dazu müssen alle Menschen gleichermaßen mit Energie versorgt werden – bezahlbar, nachhaltig und zuverlässig.

Diese Große Transformation können Wissenschaft und Gesellschaft nur gemeinsam verwirklichen. Der Erfindungsgeist der Menschheit muss dazu gebündelt und alle Möglichkeiten zur Zusammenarbeit müssen dazu genutzt werden. Die wissenschaftliche Gemeinschaft muss mit den Führungskräften, Institutionen und Bewegungen, die die Welt-Gesellschaft repräsentieren, ein strategisches Bündnis eingehen. Zentraler Bestandteil dieses Bündnisses ist ein multinationales Innovations-Programm, beispielsweise von der Dimension eines globalen Apollo-Programms, das die Versorgung der Grundbedürfnisse der Menschheit sichert.

Zudem müssen die fortbestehenden Bildungsgrenzen weltweit abgebaut und eine globale Initiative zur Stärkung der Nachhaltigkeitsforschung gestartet werden. Es gilt die klügsten jungen Menschen dafür zu gewinnen, das Wissensfundament für das Wohlergehen zukünftiger Generationen zu legen.“

Quelle: Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung PIK

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