Artikel vom 28.07.2007, Druckdatum 15.11.2024

Pflanzen im Klimawandel verstehen

Pflanzen sind die ersten Lebewesen, die auf globale Klimaveränderungen und auf Umwelteinflüsse reagieren. Ihre Reaktionen frühzeitig zu erkennen und zu verstehen, ist ein Ziel der Forscherinnen und Forscher, die sich vom 29. bis 31. Juli 2007 in Jülich treffen. Die vielschichtigen Pflanzenfunktionen im Wechselspiel mit ihrer Umwelt stehen im Mittelpunkt dieses Meetings der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und des Forschungszentrums Jülich. Es ist eine Rahmenveranstaltung zum 14. Kongress „Photosynthesis 2007“, der bis zum 27. Juli 2007 in Glasgow, Schottland, stattfand.

Pflanzen bilden das „grüne Dach“ der Biosphäre. Durch sie und mit Hilfe chemischer Prozesse ermöglicht die Sonnenenergie das Leben auf der Erde. Der Großteil (zirka 90 Prozent) aller Austauschprozesse zwischen dem Land und der Atmosphäre werden durch das dünne, grüne Band der Landpflanzen vermittelt. Die Fotosynthese stellt dabei den primären Energiewandlungsprozess dar und überführt die Sonnenenergie in chemisch nutzbare Energie. Dies treibt die Biomasseproduktion und Wachstum an.

Fotosynthese, Stoffproduktion und Pflanzenwachstum sind dynamisch geregelte Prozesse, die von den verschiedensten Umweltfaktoren beeinflusst werden und vielfältige Muster – von der Ebene der einzelnen Zelle bis zum Ökosystem – ausbilden. Verstehen kann man solche Prozesse aber nur, wenn man die raumzeitliche Dynamik auf verschiedensten Ebenen untersucht.

Alle Zukunftsplanungen der bis zum Jahre 2050 auf 9 bis 15 Milliarden anwachsenden Menschheit fußen auf dem Verständnis der raumzeitlichen Dynamik der Entwicklung und Funktion der Landpflanzen. Dazu gehört in erster Linie die Ernährung, die Nutzung von pflanzlichen Stoffen als Ausgangsstoff für weiterführende chemische und pharmazeutische Prozesse, aber auch die Herstellung und Nutzung von Biokraftstoffen.

Man kann die raumzeitliche Dynamik inzwischen mit zunehmend feinerer Auflösung aus der Luft und vom Weltraum aus beobachten. Ergänzt wird das Verständnis durch detaillierte Experimente an Pflanzen in kontrollierten Umgebungen, wie sie am Forschungszentrum Jülich durchgeführt werden. Mit der Vielfalt der Prozesse befasst sich das Leopoldina-Meeting im Forschungszentrum Jülich vom 29. bis 31. Juli 2007; es bringt Spezialistinnen und Spezialisten der verschiedenen Disziplinen aus Australien, Deutschland, England, Finnland, den Niederlanden und den USA zusammen.

Quelle: Forschungszentrum Jülich
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