Artikel vom 12.07.2007, Druckdatum 15.11.2024 | |
Perspektive für die Klimapolitik? Die internationale Verknüpfung von Emissionshandelssystemen ist eine wichtige Option für den Klimaschutz. Der Europäische Emissionshandel, derzeit das wichtigste klimapolitische Instrument der EU, könnte dabei Ausgangspunkt für ein globales Handelssystem mit Emissionsrechten werden. Dies geht aus einem Gutachten des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) hervor, das im Auftrag des Auswärtigen Amts durchgeführt und jetzt vorgestellt wurde. Ein am PIK entwickeltes dynamisches Handelsmodell zeigt, dass die Gesamtkosten des Klimaschutzes durch die Integration von Emissionshandelssystemen verringert werden. Dies gilt auch dann, wenn die Partnerregionen unterschiedlich strenge Emissionsbegrenzungen einführen. Darüber hinaus macht das Gutachten deutlich, dass ein einheitlicher Emissionspreis Wettbewerbsverzerrungen zwischen den verbundenen Regionen beseitigt. Die Verknüpfung von Emissionshandelssystemen ermögliche Vorreitern des Klimaschutzes, ihre Reduktionsziele mit maximaler Effizienz zu erreichen, so das Gutachten. Damit dies funktioniere, müssten die Systeme jedoch kompatibel sein. Dafür seien frühzeitige Gespräche zwischen den Akteuren auf technischer und juristischer Ebene notwendig. Laut Gutachten könnte der Europäische Emissionshandel mittelfristig mit regionalen Emissionshandelssystemen, wie sie derzeit etwa in den USA entstehen, verbunden werden. „Wenn Außenminister Steinmeier mit dem kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger über eine transatlantische Kooperation beim Emissionshandel spricht, dann ist das aus der Sicht der globalen Klimapolitik ein enormer Schritt nach vorn“, meint Ottmar Edenhofer, Chefökonom des PIK und Hauptautor des Gutachtens. „Diese Gespräche könnten eine starke Signalwirkung auf die nationale Gesetzgebung der USA haben“, ist er überzeugt. Quelle: Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) |