Artikel vom 04.06.2007, Druckdatum 15.11.2024

WWF fordert von den G8-Staaten, Energie effizienter zu nutzen

Vor dem Hintergrund des Klimawandels wird die Einsparung und effiziente Nutzung von Energie zur wichtigsten Energiequelle für die nächsten Jahrzehnte. Ein jetzt vorgelegter WWF-Report zeigt, dass die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G8 +5 Staaten) noch enorme Defizite haben, die vorhandenen Effizienzpotenziale zu nutzen. Beim Verkehr ließe sich aus der eingesetzten Energie zwischen 25 und 50 Prozent mehr Leistung herausholen. Im Bausektor seien zwischen 30 und 45 Prozent machbar und bei der Stromerzeugung sind ebenfalls bis zu 45 Prozent möglich.

Der vom Ecofys Institut für den WWF erarbeitete Report listet für die G8 +5 Staaten auf, welche Schritte die einzelnen Länder unternehmen müssen, um ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Energieeinsparung und Klimaschutz voranzutreiben. Um die schlummernden Energiequellen zu nutzen, schlägt der WWF ein Maßnahmenbündel vor, das jeweils länderspezifisch ausgestaltet werden müsse. 

„Neben Verbrauchsstandards für Gebäude, Elektrogeräte und Fahrzeuge können finanzielle Anreize und steuerlich Instrumente helfen, den technischen Standard zu steigern“, erläutert Regine Günther, Leiterin des Bereichs Energiepolitik und Klimaschutz beim WWF Deutschland. Als Nebeneffekt seien durch diese Maßnahmen positive ökonomische Impulse zu erwarten. Neben der Steigerung der Energiesicherheit werde die Nachfrage nach Arbeitskräften etwa im Bausektor steigen. 

Für den bevorstehenden G8-Gipfel in Heiligendamm hat Deutschland vorgeschlagen, die Energieeffizienz bis 2020 bei Gebäuden, Verkehr und Stromerzeugung um jeweils 20 Prozent zu steigern. Der WWF Report zeigt, dass dieser Vorschläge in allen beteiligten Ländern machbar sind.
Der WWF fordert vom G8-Gipfel ein deutliches Signal für die anstehenden UN-Klimaverhandlungen. 

Die nächste Runde im „internationalen Klimapoker“ findet im Herbst auf der indonesischen Insel Bali statt. Dort müssen die konkreten Verhandlungen über ein Folgeabkommen des Kyoto-Protokolls, das 2012 ausläuft, beginnen. „Die G8 müssen sich auf ein ehrgeiziges Effizienzziel einigen und sie sollten technische Unterstützung für Entwicklungs- und Schwellenländer bereitstellen, um weltweit eine effizientere und damit klimafreundliche Nutzung von Energie zu ermöglichen,“ so der WWF. 

Quelle: WWF Deutschland

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